Der Crash der privaten Altersvorsorge und wie Sie sich darauf vorbereiten können
In Deutschland ist die private Altersvorsorge in Gefahr. Dies spürt vor allem die Versicherungswirtschaft, wo auch eine gewisse Panik herrscht. Vor allem die Lebensversicherer haben zunehmend Schwierigkeiten, die erworbenen Ansprüche ihrer Kunden zu bedienen. Die immer stärkere staatliche Regulierung, verbunden mit der anhaltenden Niedrigzinsphase, verschärft die Lage, ist aber nicht die Ursache für die Krise. Ein Verlust der Anlagen und damit Altersarmut ist nicht mehr auszuschließen. Verantwortlich dafür sind aber die Unternehmen selbst, die jahrzehntelang auf Kosten der Kunden ihre Geschäfte gemacht haben, und das, ohne dringend notwendige Reformen einzuleiten. Derzeit wollen die Lebensversicherer ihre Kunden am liebsten los werden. Neue Verträge werden kaum noch angeboten, bestehende Verträge werden an Abwicklungsgesellschaftgen ausgelagert. Das Ergebnis für die Versicherten ist fatal. Bei Ablauf ihres Vertrages erhalten sie bei weitem nicht mehr das, was ihnen versprochen wurde. Im schlimmsten Fall, bei Kollabieren des Versicherungsunternehmens, droht gar der Totalverlust und Altersarmut.
Die Hintergründe des Zusammenbruchs werden von Sven Enger aufgedeckt und er legt dar, warum trotz dieser Faktenlage ein absehbarer Kollaps von allen Seiten verschwiegen wird. Gleichzeitig zeigt er auf, wie die private Altersvorsorge zukünftig wieder besser glücken kann.
Nach dem Studium der Wirtschaftspsychologie und Betriebswirtschaft war Sven Enger viele Jahre in Vorstandspositionen der Versicherungsbranche tätig. Er arbeitete für die Unternehmensgruppen Deutscher Ring, die Delta Lloyd und die Skandia Lebensversicherung AG, zuletzt als Deutschland CEO des britischen Versicherers Standard Life. Geschäftsführer des Verlages „Zukunft und Gesellschaft“ ist er seit 2014 und als Associate Partner arbeitet Enger mit dem Think Tank IDEAS des Hamburger WeltWirtschaftsinstituts zusammen. Dort unterstützt er die Erforschung der digitalen Ökonomie.
In Zeiten der Niedrigzinsen geistert immer wieder der Begriff der Altersarmut durch die Medien und so mancher von uns ist der Meinung, dass dies ihn nicht betrifft. Schließlich hat man ja vorgesorgt. Wer das Buch von Sven Enger gelesen hat, ist sich am Ende nicht mehr so sicher. Es zeigt auf, wie wir uns in früheren Jahren mit der einseitigen Fokussierung auf die klassische Lebensversicherung inzwischen auf eher dünnem Eis bewegen und in eine Sackgasse geführt wurden. Kritisch und schonungslos zeigt er die Schwächen, Egoismen und Probleme der Versicherungswirtschaft auf, die es über Jahrzehnte bewusst versäumt hat, Alternativen und Lösungen zu erarbeiten, nur vom eigenen Profitdenken getrieben war und immer noch ist.
Ein Buch das einen schnell zum Nachdenken bringt und mehr als eine Anregung ist, nochmals über seine eigene Art der Altersvorsorge nachzudenken.
288 Seiten, Econ Verlag, 18,00 Euro