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Banklady

Deutschland in den 1960er Jahren. Gisela Werler ist eine biedere junge Frau von 30 Jahren, die noch bei ihren Eltern wohnt und ihrer Arbeit als Fabrikarbeiterin in einer Tapetenfabrik nachgeht. Während der Arbeit träumte sie oft von schönen Stränden und Urlaub. Uwe, ein Arbeitskollege von Gisela, zeigt großes Interesse an ihr und so lässt sie sich auf ein Treffen mit ihm überreden, bei dem sie letztendlich auf ihrem Zimmer landen. Als Uwe dann verschwindet, bemerkt sie, dass er einen Koffer bei ihr vergessen hat. Sie untersucht den Koffer und findet darin vier Bündel mit Fünfzigmark-Scheinen und eine schwarze Maske. Tags darauf steht Uwe wieder vor ihrer Türe und bringt einen fremden Mann mit, Peter. Gisela ist sofort von diesem Peter fasziniert, aber auch von dem vielen Geld aus dem Koffer. Eines Tages beobachtet sie Uwe und Peter, wie sie eine Bank überfallen. Gisela überredet Peter mit ihm zusammen eine Bank auszurauben, und so wird aus Gisela die erste Bankräuberin in der Geschichte der noch jungen Bundesrepublik. Da sie bei jedem Überfall eine blonde Perücke und ein schönes Kostüm trägt und höflich nach dem Geld bittet, wird sie in den Medien fortan als „Banklady mit den schönen Beinen“ gefeiert. Insgesamt 19 Überfälle gehen auf das Konto der „Banklady“, bei denen 453.000 D-Mark erbeutet werden. Gisela findet Gefallen an dem Leben mit Geld, verübt sogar alleine Überfälle, und will immer mehr. Ein letzter Überfall in einer großen Bank in Bad Segeberg im Jahre 1967 wird dem Bankräuber-Paar aber zum Verhängnis und sie werden geschnappt. Beide werden zu Gefängnisstrafen verurteilt und heiraten in Haft.

Claudia Kühn, studierte Germanistin und Kulturwissenschaftlerin aus Berlin, schrieb bislang Drehbücher, Romane und Hörspiele. „Banklady“ ist ihr erster Roman für Erwachsene, der auf dem Drehbuch zum gleichnamigen Film basiert.
Sie beschreibt eindrucksvoll die faszinierende Geschichte der Gisela Werler, die nach all den Überfällen ganze 31 Jahre mit ihrem Partner „Peter“ verheiratet war, nachdem sie aussagte, dass sie die Überfälle nur aus Liebe mit gemacht hat. Trotz der knapp halben Millionen, die das Gangster-Pärchen erbeutet hat, lebte Gisela stets genügsam. Den einzigen Luxus, den sie sich leistete, waren Kalbsschnitzel und ein gebrauchter VW-Käfer.

Die Neuverfilmung der „Banklady“ mit Nadeshda Brenicke und Charlie Hübner in den Hauptrollen will keine Dokumentation über die Geschichte der „Bankräuberin aus Liebe“ sondern feinstes Popcorn-Kino sein. Der Film wird voraussichtlich ab 27.03.2014 in den deutschen Kinos gezeigt.

Gudrun Loher