Vom harten Boden der Tatsachen in das Reich des Mysteriösen und Unheimlichen wechselt Chandler McGrew in seinem Thriller „Leichenblass“.
Der Cop Jake Crowley befindet sich in Ermittlungen über zwei rivalisierende Banden, als er die Nachricht über die Ermordung seines Onkels im fernen Maine erhält. Bevor er sich jedoch näher damit befassen kann, muss er feststellen, dass er von einem Unterhändler verraten wurde und plötzlich findet er sich in einer brutalen Schiesserei wieder. Wie durch ein Wunder wird er nur leicht verletzt, während alle Angreifer den Tod finden. Bei der Untersuchung des Komplotts stellt man fest, dass alle Getöteten Verletzungen aufweisen, die nicht allein durch die Schiesserei entstanden sein können. Da man sich die Umstände der entstandenen Verletzungen nicht erklären kann und Crowley mit einer Portion Misstrauen gegenüber tritt, beschließt er eher widerwillig auf Drängen seiner Cousine Pam nach Maine zu fliegen, um sich der Vergangenheit zu stellen. Sein Partner Cramer, der beschlossen hat, ein Auge auf ihn zu werfen, begleitet ihn, bewaffnet mit dem Voodoo-Zauber seiner Großmutter, der beide beschützen soll. Kaum in Maine angekommen, werden sie mit weiteren Morden konfrontiert. Die Einwohner des Ortes Crowley sind verängstigt und verunsichert, verfolgt von einem Flüstern, dass bald jeder im Ort hören kann und das Angst und Schrecken verbreitet. Crowley und Cramer beginnen nachzuforschen, trotz Verbot bei den Ermittlungen über die Mordserie mitzumischen, aber sie kommen nur schwer voran. Ein Wiedersehen mit Mandi, Jake’s großer Liebe aus alten Tagen, erschwert ihm die ohnehin schon angespannte Situation, muss Jake sich doch seinen alten Geistern und den Gründen seiner damaligen plötzlichen Flucht aus Crowley stellen. Langsam beginnt er seine Vergangenheit aufzuarbeiten, die Angst vor der Bedrohung bringt ihn und Mandi wieder nahe, denn die alten Gefühle existieren nach wie vor, ebenso freundet Jake sich mit Pierce, Mandi’s taubblindem Sohn an. Auch dieser spürt schon lange die unheimliche Macht, die den kleinen Ort bedroht. Ein heftiger Sturm verschlimmert die ohnehin schon bedrohliche Situation und zu allem Überfluss hat es sich Jimmy Torrio, der Bruder von einem der getöteten Gangster, zur Aufgabe gemacht, Jake zur Strecke zu bringen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, den Sturm, den Gangstern und natürlich dem Übernatürlichen. Das ganze Dorf ist in großer Gefahr und nur Jake und Pierce können diese noch abwenden, doch die beiden ahnen noch nichts davon, dass sie der Schlüssel zur Lösung aller Bedrohungen sind.
Chandler McGrew vermischt in seinem Thriller die Gefahr durch den Sturm und die Gangster mit einer gehörigen Portion Voodoo und übernatürlichen Bedrohungen à la Steven King. Das ergibt eine gelungene Mischung für alle Liebhaber von Crime and Mystery.
"Leichenblass", Chandler McGrew; 494 Seiten; Verlag Droemer/Knaur; 8,95 Euro.