Claire deWitt ist eine Privatdetektivin der besonderen Art. In San Francisco löst sie getreu ihrem Vorbild, dem französischen Detektiv Jaques Silette, überaus schwierige Fälle. Als aber ihre Jugendliebe, der Musiker Paul, erschossen in seiner Wohnung aufgefunden wird und einige seiner Gitarren fehlen, ist es um Claire geschehen. In ihrer schmerzvollen Trauer sieht sie nur eine Möglichkeit der Bewältigung: Sie muss den Mörder finden. Nach fast einhundertdrei Tagen skurriler Ermittlungsarbeit, bei der sich Clare immer mehr einem Strudel der Hoffnungslosigkeit ergibt, scheint sie, seelisch wie körperlich bedingt durch ihren immer höheren Drogenkonsum, dem Ende der Welt mehr als nahe.
Die Autorin Sara Gran, geboren 1971 in Brooklyn, hat, bevor Sie Schriftstellerin wurde, in den unterschiedlichsten Berufen gearbeitet. Allerdings war ein jeder irgendwie mit Büchern verbunden. Mit dem Deutschen Krimi-Preis 2013 für „Die Stadt der Toten“ ausgezeichnet lebt Sara Gran nach ausgedehnten Weltreisen nun in Kalifornien.
Wer eine „normale“ Detektivstory erwartet wird schnell eines Besseren belehrt. Der Mordfall ist nur ein Aufhänger, um die Lebensbewältigungsprobleme von Claire ungeschminkt ausbrechen zu lassen. In "Das Ende der Welt" wird eine recht düstere, dennoch realistische Form eines drogenbedingten Lebens geschildert. Mir fiel es anfangs etwas schwer in die Materie einzutauchen, da diese nicht unbedingt schöne Züge darstellt. Durch die recht kurzen Kapitel wird man dann doch über die 367 Seiten irgendwie bei Laune gehalten und liest einfach so weiter. Teilweise recht häufig zwischen Jugendbewältigung und aktuellem Leben hin und her springend ist dieser Roman mit seinen schrillen und drogendurchtränkten Sequenzen sicherlich nicht jedermanns Sache.
„Das Ende der Welt“, Sara Gran; 367 Seiten; Verlag Droemer; 14,99 Euro.