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Das, was sie Liebe nennen

Sie lebt inmitten in Paris in einer unglücklichen Ehe, die doch so hoffnungsvoll begonnen hat. Denn nach der Scheidung vor zehn Jahren stand sie mit ihren Kindern im Alter von vier und sechs Jahren ganz alleine da.
Sie lernte ihn dann kennen und er hat sie sofort aufgefangen und machte sie sehr glücklich. Er brachte zwei Kinder in die Ehe ein und nach einigen Jahren waren sie dann mit fünf Kindern eine gut funktionierende Patchwork-Familie. Im Laufe der Jahre hatte er immer nur etwas an ihr zu kritisieren, zum Beispiel, dass sie zu dick sei und andere Gemeinheiten. Wenn sie sich in seiner Gegenwart auszog, sollte es daher im Raum immer stockfinster sein. Über ihre Probleme konnte sich am besten mit ihrer Freundin Gabriella reden, die ihr immer einbläute, dass eines Tages der Mann ihres Lebens kommen würde. Sie glaubte nicht daran und wusste auch gar nicht, wie sie dann handeln würde, wenn sie ihm wirklich begegnete. Wer würde sie schon ansehen, sie war doch nicht schön, redete sie sich ein. Auf ihrer Arbeit war sie sehr geschätzt und hatte immer wieder Meetings mit diversen Kundschaften. Eines Nachmittags hatte sie wieder ein solches Treffen. Sie sitzt einem Mann gegenüber, der freundlich, nett und zuvorkommend ist. Beide unterhalten sich sehr gut, und er hinterlässt ihr sogar seine Visitenkarte. Sie ist von diesem Mann irgendwie sehr angetan und schreibt ihm, obwohl sie beide verheiratet sind. Sie treffen sich daraufhin öfter und es entwickelt sich etwas, mit dem keiner von beiden gerechnet hat. Sie hadert stets mit sich, doch dann stellt ein schwerwiegendes Ereignis ihr ganzes Leben auf den Kopf.

Caroline Bongrand wurde 1967 geboren und lebt als Schriftstellerin in Paris. Sie schreibt Romane, Essays und Drehbücher. Lange Jahre war sie Chefredakteurin der Zeitschrift „L'Officiel de la Mode“. Seit 1991 veröffentlichte sie mehrere Romane und wurde auch schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

Dieser Roman ist eine Liebesgeschichte in der modernen Zeit, aber letztendlich geht es um zwei, die sich lieben gelernt haben, aber diese Liebe nicht leben können. Das Buch habe ich aufgrund der wenigen Seiten an einem Nachmittag durchgelesen, denn es hat sich sehr zügig gelesen. Im Endeffekt war es eine schöne schmalzige Geschichte, die aber auch nichts Neues ans Licht brachte. Ich fand es dennoch eine schöne Lektüre für zwischendurch, und allen Liebhabern solcher Geschichten kann ich „Das, was sie Liebe nennen“ nur ans Herz legen.

Gudrun Loher