Kommissarin Melanie Fallersleben muss in einem neuen Mordfall ermitteln. Eine tote Frau mit durchgetrennter Kehle wurde im Wald gefunden. Wahrlich kein schöner Anblick, aber auch dies gehört zu ihrem Beruf. Mit ihrem Partner, Steffen Müller, macht sie sich auf Spurensuche. Manchmal lernt Melanie bei den Ermittlungen die Toten fast besser kennen als viele Lebende. Doch in diesem Fall kommt sie nicht so recht weiter. Kurz darauf passiert ein zweiter Mord, bei dem eine Frauenleiche in einem Mietshaus in der Stadt gefunden wird. Es stellt sich heraus, dass das Mietshaus der ersten Ermordeten gehörte. Gibt es da vielleicht einen Zusammenhang oder ist es nur ein Zufall?
Bei den Ermittlungen am Tatort stößt Melanie auf ein junges Pärchen, das ihr irgendwie bekannt vorkommt. Sie erinnert sich und ihr fällt ein, dass sie dieses junge Paar morgens immer bei ihrer Fahrt mit dem Bus zur Arbeit sieht. Die Zwei verabschieden sich immer sehr rührend voneinander und Melanie hat die Beiden immer darum beneidet, nachdem ihr Freund sie erst kürzlich wegen einer Jüngeren verlassen hatte. Sie meint sich auch zu erinnern, dass die Frau schwanger gewesen ist. Was mag wohl passiert sein? Melanie versucht mehr über die Hausbewohner herauszufinden, aber was so nach und nach ans Tageslicht kommt, ist an Grausamkeit kaum zu überbieten.
Die Autorin dieses Krimis, Andrea Sawatzki, gehört zu den beliebtesten deutschen Film- und Fernsehschauspielerinnen. Von 2001 bis 2009 stand sie als Kommissarin Charlotte Sänger beim "Tatort Frankfurt" vor der Kamera. Gleich ihr erster Spannungsroman, „Ein allzu braves Mädchen“, wurde ein Spiegelbestseller und begeisterte Kritiker wie Leser. Auch ihre weiteren Bücher eroberten die Bestsellerlisten, eines davon wurde gerade verfilmt.
Sawatzki lebt mit ihrem Mann, dem Schauspieler Christian Berkel, ihren beiden Kindern und drei Hunden in Berlin.
Überaus spannungsgeladen vereinnahmt dieser Roman einen von der ersten Minute an; also das Buch lange zur Seite zu legen geht nicht! Es fesselt und die steigende Neugier, was den Täter und gleichermaßen auch die Opfer betrifft, tut ihr übriges. Die Autorin gibt schlauerweise auch Einblicke in das Privatleben der Kommissarin und rundet so die ganze Geschichte ab. Die Ermittlungsarbeit mit ihrem Kollegen lassen den Leser auf gewisse Art und Weise immer wieder grinsen und schmunzeln. Ein perfekter Kontrast zur routinemäßigen Ermittlung.
"Der Blick fremder Augen" hat mich sehr berührt und einfach nicht mehr losgelassen. Absolut zu empfehlen.
304 Seiten, Droemer Verlag, 19,99 Euro