Artikeldienst Online

Die Blutmauer

Das Ende der DDR naht im November 1989, denn seit einigen Tagen ist die Mauer geöffnet und es herrscht irgendwie eine komische Stimmung im ganzen Land. Es verlassen viele Bürger ihr Land in Scharen, doch Martin Keil, Hauptmann der Volkspolizei, muss sich um einen grausamen und brutalen Mordfall kümmern. Es wurde eine männliche Leiche am Jungfernsee in Potsdam von einem Spaziergänger gefunden. Gröben, ein Kollege von Keil, ist bereits am Fundort und sie finden den Toten halb nackt, nur mit einer Damenstrumpfhose bekleidet, vor. Als Martin Keil nach Hause kommt, findet er ein Päckchen, das eine Videokassette enthält. Da sie im Büro und auch bei sich zuhause kein Abspielgerät haben, bittet er seinen langjährigen Freund Thilo Brockmann um Hilfe. Thilo ist zwar für die Staatssicherheit tätig, aber ein sehr loyaler Freund von Martin. Als sie die Kassette abspielen, sehen sie, wie der Tote misshandelt und gefoltert wird und daraufhin tot zusammenbricht. Auf dem Film sehen sie einen Typen mit Kapuze und offenbar einen weiteren, der die Kamera hält. Martin Keil erfährt, dass der Tote Illner in der Bezirksleitung der Partei tätig war.
Martin bekommt Besuch von seinem Onkel, den er schon lange nicht mehr gesehen hat. Dieser weiß von dem Todesfall und gibt Martin Rückendeckung, um diesen Mord aufzuklären. Sein Onkel ist für den Untersuchungsausschuss der Partei zuständig. Keil traut seinem Onkel aber irgendwie nicht, letztendlich arbeitet er dann doch heimlich mit ihm zusammen. Es dauert nicht lange und Martin bekommt wieder eine Kassette nach Hause geschickt, auf der wieder ein grausames Verbrechen zu sehen ist. Es ist schon wieder ein grausamer Mord geschehen, und Keil ist sich sicher, dass zwischen den Toten eine Verbindung bestehen muss.
Als sich dann noch ein Kollege von Illner meldet, der sich sicher ist, dass er der nächste sein wird, will Martin alles dransetzen, um diesen zu schützen. Er kann mit Hilfe seines Freundes Thilo den Kapuzenmann entlarven, und das Gesicht kennt er sehr gut und darüber ist er mehr als schockiert.
Als er denjenigen stellen will, kommen sein Freund Thilo und er in akute Lebensgefahr.

Raimon Weber wurde am 27. März 1961 in Unna geboren, ist deutscher Schriftsteller und Hörspielautor, ebenso ist er als Radiomoderator und Kolumnist tätig. Vor „Die Blutmauer“ wurden bereits seine Thriller „ Eis bricht“ und „Kuckucksmörder“ hochgelobt. Sehr erfolgreich ist auch seine E-Book-Serie „Die geheimen Akten des Sir Arthur Conan Doyle“.

Bisher hatte ich noch nichts von Raimon Weber gehört oder gelesen, doch „Die Blutmauer“ fand ich sehr spannend und konnte die letzten hundert Seiten nicht mehr aufhören zu lesen, denn die Spannung stieg immer mehr an. Es war auch interessant zu lesen, wie die Stimmung in der Bevölkerung am nahenden Ende der DDR war und die Stasi bis zuletzt am Geschehen im untergehenden Land mitwirkte. Ich werde mir sicher noch die zwei bereits erschienen Thriller zulegen und kann dieses Buch daher nur weiterempfehlen. Doch Vorsicht: „Die Blutmauer“ ist nichts für schwache Nerven und nur etwas für wahre Thriller-Fans.

Gudrun Loher