Charlotte lebt glücklich und zufrieden mit ihrem Mann James und ihrer erwachsenen Tochter Sage. Das Glück wird jedoch jäh unterbrochen, als James sehr krank wird und bald darauf stirbt. Charlotte ist am Boden zerstört und will nur den ganzen Tag im Bett verbringen. Ihre Tochter Sage ist auch nicht immer da, weil sie auswärts studiert. Am Tag der Beerdigung erhält Charlotte von einem Rechtsanwalt ein Brief von James. Der hat während seiner Krankheit ein kleines Haus auf der Insel Formentera gekauft. Das Haus hat den schönen klingenden Namen "Marisal". Sie erinnert sich, dass sie mit ihrer Familie früher viel auf Formentera war. Nach langem Überlegen und einer Zeit voller Traurigkeit entschließt sie sich doch, zur Freude ihres Bruders und ihrer Tochter, sich das kleine Haus anzusehen.
Als sie auf Formentera ankommt, kann sie sich wieder an ihre Grandma und die schöne Zeit mit ihr erinnern. Das Haus direkt am Meer ist zwar nicht mehr auf dem neuesten Stand, aber Charlotte will hier vorerst einmal bleiben. Die Leute dort sind alle sehr nett und fangen gleich mit ihr ein Gespräch an. Dann kommt eine junge Frau vorbei, die von dem kleinen Haus schon viel gehört hat und die Charlotte erzählt, dass die Schwester ihrer Großmutter, Maria, noch in der Nähe wohnt. Charlotte ist ganz erstaunt, denn ihre Oma hat ihr nie etwas von einer Schwester erzählt. Sie sucht sogleich den Kontakt zu ihr und die beiden Frauen merken, dass sie sich sicherlich gut verstehen werden. Neben den vielen interessanten Besuchen bei Maria konnte Charlotte sich endlich dazu aufraffen, das kleine Haus auf Vordermann zu bringen. Sie erhält dabei Hilfe von Big Jim, der auch auf der Insel lebt, und den sie sehr sympathisch findet. Mit der Zeit gelingt es Charlotte, dass sie immer weniger mit der Urne von James spricht und sie nicht in jedes Zimmer mitnimmt. Die Geschichten von Maria, die vorwiegend im Jahre 1718 geschahen, zeigen Charlotte ihre genauere Herkunft und Religion auf und wie gefährlich es damals war, wenn man einem bestimmten Glauben angehörte.
Lily Grahm wurde in Johannesburg in Südafrika geboren und ist dort auch aufgewachsen. Sie fing schon sehr früh zum Schreiben an und wurde dadurch auch Journalistin. Mittlerweile hat sie sieben Romane bereits veröffentlicht. Es sind vorwiegend historische Romane und die Liebe zum Meer, die sie zum Schreiben anregen. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Bulldogge auf dem Lande in Sussex.
"Die Insel der Leuchttürme" beginnt zwar sehr traurig, aber er zeigt auf, dass in jedem Schlechten auch etwas Gutes liegt. Vor allem fand ich die Erzählungen von Maria so interessant, dass ich natürlich erfahren musste, was sich im Jahre 1718 zugetragen hat und welche Geheimnisse Charlotte dabei erfährt. Diese schöne romantische Wendung, dass sich Charlotte wieder aufrafft und der Schmerz um James immer weniger wird, zeigt einem doch, dass man aus dem schlimmsten Tal wieder herauskommen kann.
Ich kann diesen Roman, der sich noch dazu in einer sehr schönen Gegend direkt am Meer abspielt, nur empfehlen. Eine sehr gelungene Geschichte für verregnete Tage, aber sicherlich auch die beste Lektüre für einen Strandurlaub.
352 Seiten, Taschenbuch, Diana Verlag, 9,99 Euro.