Ob im täglichen Leben oder im Krimi, wann immer ein nichtnatürlicher Tod eintritt ist die Rechtsmedizin gefragt und es gilt zu klären, ob es ein Mord, Unfall oder Selbstmord war. Seitens der Rechtsmediziner bedarf es einer Vielfalt von Spurenauswertung, Analyse und kriminaltechnischer Fertigkeiten, um dieses Puzzle des Todes letztendlich zu lösen. Mit Serien wie „Dexter“ und „CSI“ wurde dieser Berufsstand medial aufbereitet, und das Interesse an der Arbeit der Rechtsmedizin und Forensik deutlich erhöht.
Prof. Dr. med. Michael Tsokos, 1967 geboren, leitet das Institut für Rechtsmedizin der „Charité“ und das Landesinstituts für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Als Experte im In- und Ausland tätig beteiligte er sich auch an der Identifizierungsmission deutscher Tsunami-Opfer in Thailand. Nebenbei hat er bereits sein umfangreiches Wissen in Romane von Sebastian Fitzek einfließen lassen.
In seinem Buch „Die Klaviatur des Todes“ beschreibt er auf 336 Seiten verschiedene Bereiche von Kriminalfällen, vom „normalen“ Selbstmord über Sexualdelikte bis hin zum „Puzzle-Mörder“. Er gibt einen fesselnden Einblick sowohl in die Ermittlungsarbeit der Kriminalpolizei, der Gerichte wie auch in seine ureigene Welt der spannenden Rechtsmedizin. Mancher Fall ist kriminologisch einfach und logisch zum Ende führend, andere sind teilweise recht skurril und überraschend.
So ist es nicht verwunderlich, dass man am Buch förmlich klebt und sich von Fall zu Fall voller Interesse der Materie widmet. Eh man sich versieht ist das Ende des Buches erreicht. Anhand unserer künftig sicher auch nicht weniger werdenden Mord- und Todesfälle ist hier genügend Potenzial für weitere Bücher von Michael Tsokos!
336 Seiten; Verlag Droemer; 17,99 Euro.