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Die Reise der Amy Snow

Januar 1831.
Die achtjährige Aurelia wächst auf dem herrschaftlichen Herrenhaus Hatville Court, wohlbehütet von ihren Eltern Lord und Lady Vennaway, auf. Sie ist ein lebensfrohes Mädchen, das sich oftmals einsam fühlt und daher auch die Nähe der Bediensteten sucht. An einem kalten Wintermorgen läuft sie quer durch die Felder in der Nähe ihres Herrenhauses, als sie ein kleines Bündel mitten auf dem Feld findet. Aurelia untersucht das Bündel genauer und stellt fest, dass es ein Baby ist und bringt es voller Freude sofort mit nach Hause. Ihre Eltern sind entsetzt und wollen das Baby in ein Kinderheim bringen, aber Aurelia bohrt so lange, bis die Eltern es aufgeben und das Baby bei den Vennaways bleiben darf. Das Baby ist ein Mädchen, das sie Amy Snow nennen, und wird größtenteils von den Bediensteten, vor allem denen in der Küche, großgezogen. Amy schläft in der Küche und verbringt die meiste Zeit dort. Aurelia sucht immer die Nähe von Amy, jedoch wollen es ihr die die Eltern stets untersagen, denn sie können Amy ganz und gar nicht ausstehen. Aurelia findet jedoch immer einen Weg, um bei ihr zu sein. Im Laufe der Jahre wird die Beziehung der beiden immer intensiver und Aurelia hat in Amy eine sehr wichtige Freundin gefunden. Als Aurelia eines Tages einfach bewusstlos wird und die Ärzte feststellen, dass sie einen schwerwiegenden Herzfehler hat und nur noch ein paar Jahre leben wird, bricht für Amy eine Welt zusammen. Als dann Aurelia beschließt, dass sie für ein halbes Jahr wegfährt, um mehr vom Land zu sehen, fühlt sich Amy ganz alleine gelassen. Sie schreiben sich zwar immer Briefe, aber sie sind beide froh, als sie sich nach einem Jahr endlich wieder sehen. Den beiden bleiben noch zwei gemeinsame Jahre, als Aurelia im Jahre 1848 friedlich einschläft. Amy wird sofort vom Anwesen vertrieben, aber ein Bediensteter überreicht ihr einen Brief von Aurelia und für Amy beginnt eine neue Reise, bei der sie viele Leute kennenlernt und dem Geheimnis von Aurelia Schritt für Schritt näher kommt.

Tracy Rees hat in Cambridge studiert und arbeitete acht Jahre lang in einem Sachbuchverlag. Ihr Roman „Die Reise der Amy Snow“ wurde bei einem Schreibwettbewerb von über tausend Einsendern als Gewinner ausgewählt. Sie lebt in South Wales.

Tracy Rees hat es geschafft, dass sie einen mit ihrer mitunter auch traurigen Geschichte sofort in den Bann zieht. Der Roman ist sehr aufwühlend und macht einen traurig, wie das Leben so verlaufen kann, aber es ist doch schön zu lesen, dass alles im Leben sich auch zum Guten wenden kann. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, denn ich musste doch wissen, wie es mit Amy weitergeht und welche Rolle dann letztendlich Aurelia spielt. Ich kann nur hoffen, dass bald ein weiterer Roman von Tracy Rees erscheinen wird.

Gudrun Loher