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Ein Meer aus Tinte und Gold

Sefias Eltern sind tot – ermordet! Das Einzige, was ihr noch blieb, ist Tante Nin und ein geheimnisvolles Buch mit geheimen Zeichen. Aber in einer Welt, in der Bücher nutzlos sind und nur sehr wenige Menschen lesen können, weiß Sefia nicht, was sie damit anfangen soll. So kämpft sie mit ihrer Tante ums pure Überleben, denn die beiden sind auf der Flucht. Dann passiert es, Tante Nin wird gefasst, misshandelt und entführt. Sefia kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie sinnt nach Rache!
Sie nimmt die Verfolgung der Entführer auf, um Nin zu retten und den Tod ihrer Eltern zu rächen. Erbarmungslos übt und verbessert sie ihre Jagdkünste, um stark genug gegen das Böse zu sein. Auf ihrer Verfolgungsjagd rettet sie einen gefolterten, stummen Jungen, den sie Archer nennt. Doch auch er steckt voller Geheimnisse und es dauert eine Weile bis Sefia ihm vertraut. Als sie sich selbst das Lesen beibringt, spürt sie plötzlich eine tiefe Verbundenheit zu ihrem Buch. Die Reise auf der Suche nach Nin und den Mördern ihrer Eltern wird immer gefährlicher. Sefia und Archer lernen viele seltsame Menschen kennen, Magie über Magie umgibt sie und neue Wahrheiten kommen ans Licht. Nach und nach erkennt Sefia, wie wertvoll ihr Buch eigentlich ist. Doch das Buch ist auch sehr gefährlich! Viele Menschen mussten deshalb schon sterben.
Eine schicksalhafte, gefährliche Reise mit ungewissem Ausgang nimmt die starke Heldin auf sich.

Die Autorin Traci Chee studierte Literatur und Kreatives Schreiben in Santa Cruz und San Francisco. Sie liebt Buchkunst, Kunstbücher und Gedichte, versuchte sich aber auch im Klavierspielen und der Eiermalerei. Mit ihrem Hund lebt sie in Kalifornien. „Ein Meer aus Tinte und Gold“ ist ihr Jugendbuchdebüt.

Sylke Hachmeister ist die Übersetzerin des Buches. Sie studierte Publizistik, Anglistik und Soziologie. Nach ihrer Promotion war sie einige Jahre in einem Hamburger Kinderbuchverlag tätig, bevor sie sich als freie Übersetzerin aus dem Englischen und Niederländischen etablierte.

Das wunderschöne, goldene Cover des Buches zieht die Aufmerksamkeit sofort an. Auf keinen Fall ist das ein Buch, „das man mal so nebenbei lesen“ kann. Man braucht Zeit und Ruhe. Der Anfang besteht aus einigen Handlungsfolgen, wo ich zuerst nicht wusste, was sie mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben. Aber nach und nach greifen diese ineinander. Deshalb hat es etwas gedauert, bis ich in die Welt voller Abenteuer und Geheimnisse eintauchen konnte. Die Idee, eine Welt, in der Bücher nutzlos sind, fand ich einmal etwas ganz anderes. Ebenso findet man im Buch Fingerabdrücke, gestrichene Stellen und verschiedene versteckte Botschaften. Keine schlechte Idee, wie ich finde. Insgesamt ein sehr gelungener Start für weitere Bände einer neuen Jugendbuch-Reihe.

Miriam Seufert