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Engelskalt

Holger Munch war Leiter einer Spezialeinheit in Oslo, die aufgrund eines folgenschweren Einsatzes aufgelöst wurde und er daraufhin nach Hanefoss in eine kleine Dienststelle versetzt wird. Mia Krüger, junge Polizistin und beste Ermittlerin im Team von Holger Munch, wurde zwangsbeurlaubt und lebt seitdem ganz alleine auf einer kleinen Insel, mit dem morbiden Ziel, ihrer toten Schwester sehr bald nahe zu sein. Mia ist seit dem Tode ihrer Schwester Sigrid schwer depressiv.
Als jedoch die Leiche eines kleinen sechsjährigen Mädchens kopfüber an einem Baum hängend aufgefunden wird, bittet der alte Chef aus Oslo, Mikkelson, Holger darum, dass er mit Mia den Fall übernimmt. Holger Munch darf also wieder nach Oslo und mit seinem alten Team die Ermittlungen über den Mord führen. Mia Krüger willigt nach kurzem Zögern ebenfalls ein, wieder in Holgers Team mitzuarbeiten. Sie entdeckt bei dem Mädchen, dass es ein nagelneues Puppenkleid trägt, dazu einen Schulranzen und um den Hals das Schild „Ich reise alleine“. Auf einem ihrer Fingernägel ist zudem die Zahl eins eingeritzt. Bei den Ermittlungen machen sie die Schneiderin ausfindig, die anhand eines Auftrages zehn Kleider für eine Frau genäht hat. Holger Munch und Mia Krüger befürchten, dass es insgesamt zehn Mädchen sein sollen, die getötet werden sollen. Kurz darauf werden in Honefoss zwei sechsjährige Mädchen als vermisst gemeldet. Die Ermittler ahnen Schlimmes, denn auch hier handelt es sich um Schulanfänger. Bei ihren Recherchen stoßen die Polizisten auf einen Fall, der sechs Jahre zurückliegt, als ein Säugling aus einer Geburtenstation gestohlen und nie wieder gesehen wurde. Es dauert nicht lange und die Leichen der beiden verschwunden Mädchen werden aufgefunden. Holger Munch und Mia Krüger sind verzweifelt, stoßen aber auf eine Frau, die in dem Altenheim arbeiten soll, wo auch die Mutter von Holger Munch wohnt. Auf der Suche nach dieser Frau entdecken sie zahlreiche Ungereimtheiten und sind fest davon überzeugt, dass diese Frau die Täterin sein muss. Der Fall nimmt aber eine unvorhersehbare Wendung, die auch das Privatleben der beiden Ermittler betrifft. Vor allem Holger Munch sieht seine Enkelin Marion in höchster Gefahr und bringt sie und deren Mutter an einen sicheren Ort.

Samuel Bjork ist das Pseudonym des norwegischen Autors, Dramatikers und Singer-Songwriters Frode Sander Oien. Er wurde am 12. Mai 1969 geboren und schrieb bereits mit 21 Jahren sein erstes Bühnenstück. Seit dem hat er noch zwei hochgelobte Romane veröffentlicht, dazu zwei Musikalben. Er lebt und arbeitet in Oslo. „Engelskalt“ ist sein erster Thriller.

Samuel Bjork alias Frode Sander Oien weiß, wie man einen guten Thriller schreibt und ich bin vor allem von dessen hohen Qualität fasziniert, da es sich um seinen ersten Thriller handelt. Ich hoffe, dass er noch viele Thriller mehr schreiben wird, denn man ist gleich von der ersten Seite an voll in den Fall verstrickt, der immer wieder unerwartete und spannende Wendungen nimmt, dass man bis zum Schluss nicht wirklich weiß, wer denn jetzt nun der Mörder ist. Für jeden Leser von Thrillern kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen, denn es zeigt, dass hinter jedem Erstlingswerk ein Knüller stecken kann.

Gudrun Loher