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Fuchskind

Gesine Cordes hat nach dem Tod ihres Sohnes vor zehn Jahren ihr Leben grundlegend verändert. Sie kündigte ihren Beruf als Polizistin, ließ sich scheiden und lebt nun bei Bauer Josef auf der Wiese in einem Wohnwagen. Ihren Unterhalt verdient sie sich als Friedhofsgärtnerin und ist mit ihrem derzeitigen Leben zufrieden. An einem nebligen Novembertag ist Gesine morgens ganz früh auf dem Friedhof, als sie etwas rascheln hört. Sie folgt dem Geräusch, und merkt, dass da jemand herumschleicht. Plötzlich hört sie ein Wimmern und kann es zunächst nicht deuten, als sie im Gebüsch versteckt ein kleines Bündel entdeckt. Beim näheren Hinsehen sieht sie, dass es ein Baby ist, das da gerade abgelegt worden ist. Es dauert nicht lange bis die Polizei eintrifft, denn an der Bushaltestelle am Friedhof wurde außerdem von einem Busfahrer eine tote Frau entdeckt. Das Baby wird sofort ins Krankenhaus gebracht und Gesine von der zuständigen Kommissarin Marina Olbert verhört. Die Frau kann noch nicht identifiziert werden und ein direkter Zusammenhang mit dem Baby kann auch noch nicht gefunden werden. Nach einigen Untersuchungen stellt sich dann heraus, dass die Frau aus der Ukraine kommen muss. Gesine forscht auf eigene Faust nach und sieht sich beim Kulturverein Ukraine um, in der Hoffnung, dort etwas über diese tote Frau zu erfahren. Keiner weiß etwas, aber ein taubstummes Mädchen sagt leise den Namen: Irma. Gesine berichtet dies alles der Kommissarin Marina Olbert. An diesem besagten Morgen wurde auch der Friedhofspförtner zuhause mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt und liegt daher noch im Koma. Er hat sich zuvor telefonisch vom Dienst abgemeldet. Gesine kann sich nicht vorstellen, wer ihm diese Verletzung zugefügt haben könnte. Einige Tage später verrichtet Gesine wieder ihre Arbeit im Friedhof und erschrickt dabei, als sie wieder ein Geräusch hört und plötzlich ihr Ex-Mann Klaus neben ihr steht.
Er erzählt ihr etwas, dass er das Grab seines Sohnes besuchen will, aber Gesine kann ihm irgendwie nicht so recht glauben und merkt bald, dass hinter seinem plötzlichen Erscheinen mehr stecken muss. Gesine und ihr Ex-Mann Klaus geraten noch in heikle Situationen, die aber letztendlich zur Aufklärung des Falles helfen.

Annette Wieners wurde in Paderborn geboren und studierte in Münster Publizistik, Germanistik und Ethnologie. Anfangs war sie als Hörfunk-Journalistin in München und Hannover angestellt, dann machte sie sich selbständig und zog nach Köln. In den 1990er Jahren verfasste sie Drehbücher für verschiedene Fernsehsender und veröffentlichte danach literarische Werke. Von ihr sind inzwischen drei Romane und mehrere Erzählungen erschienen, „Kaninchenherz“ ist der erste Krimi-Band um Gesine Cordes und „Fuchskind“ nun der zweite Fall.

Der zweite Krimi-Band um Gesine Cordes hat mich diesmal total begeistert. Ich war von Anfang voll dabei und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, vor allem musste ich doch wissen, woher das Baby kommt und wer die tote Frau ist. Es ist ein rundum gelungener Kriminalroman, der die Charaktere schön beschreibt, vor allem die Beziehung zwischen Gesine und ihrem Ex-Mann nach der langen Trennung. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall um Gesine Cordes und kann dieses Buch nur jedem Krimi-Fan empfehlen!

Gudrun Loher
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