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Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel

Während der Fasnacht wird der Villinger Bauunternehmer Heinrich Berger, verkleidet mit seiner Häs (Fasnachtsbekleidung), in aller Frühe tot am Schwenninger Narrenbrunnen aufgefunden. Der ermittelnde Kriminalhauptkommissar Stefan Müller verhängt eine Nachrichtensperre, aber die beiden Hobby-Schnüffler Hubertus Hummel, Lehrer am Gymnasium, und Klaus Riesle, Lokaljournalist, erfahren schon sehr früh vom gewaltsamen Tod des Bauunternehmers. Obwohl Hubertus Hummel andere Nöte hat, nachdem seine schwangere Tochter Martina während eines Fasnachts-Treffens plötzlich ohnmächtig wird. Trotzdem verfolgen sie die Spuren und heften sich an die Fersen von Bergers Lebensgefährtin sowie seiner Ex-Frau. Klaus Riesle kommt dabei in Teufels Küche, als seine Freundin erfährt, wie er die Lebensgefährtin anbaggert, um mehr über den Toten zu erfahren.
Nichtsdestotrotz wird weiter recherchiert, und eine wichtige Hilfe ist da der Freund Moser, Spitzname Graf Zahl, Mathematiklehrer am gleichen Gymnasium, da er ein ausgesprochener Fasnachts-Experte ist. Es wird nämlich vermutet, dass der Tod mit den konkurrierenden Fasnachts-Gesellschaften zusammenhängt. In den engeren Kreis der Verdächtigen kommt auch Bergers Haushälterin Berta Gremmelsbacher, da sie den Toten zuletzt gesehen hatte und sie seine Erbin sein soll. Schließlich bekommt der Fall durch einen vermeintlichen Selbstmordversuch eine ganz neue Wendung.

Alexander Rieckhoff, geboren 1960 in Villingen, volontierte nach dem Abitur sowie einer Banklehre beim „Schwarzwälder Boten“ und stieg dort zum Redakteur auf. Nach dem Studium in Konstanz und Stipendiat in Rom arbeitet er seit 2002 als Redakteur für das ZDF in Mainz, wo er mit seiner Familie lebt.
Stefan Ummenhofer, ebenso in Villingen-Schwenningen geboren, wenn auch neun Jahre später, absolvierte nach dem Abitur ein Volontariat beim „Schwarzwälder Boten“. Er war dort auch Redakteur, bevor er in Freiburg, Wien und Bonn studierte. Er promovierte 2003 und war danach als persönlicher Referent für einen Bundestagsabgeordneten sowie als Journalist für die dpa und das ZDF tätig. Er lebt heute als Journalist und Autor in Freiburg.
Gemeinsam haben die beiden Journalisten bereits mehrere erfolgreiche Schwarzwald-Krimis geschrieben, zuletzt „Giftpilz“, „Höhenschwindel“ und „Schwarzwaldstrand“.

„Narrentreiben“ ist der elfte Fall der beiden Hobby-Ermittler Hubertus Hummel und Klaus Riesle. Der Krimi ist spannend aufgebaut und man kommt bis zum Ende nicht drauf, wer der Mörder ist. Für Leser, die jedoch mit dem Dialekt und den Fasnachts-Ausdrücken nicht so vertraut sind, ist es oftmals schwierig alles zu verstehen. Es ist zwar auf der letzten Seite ein „Fasnet“-Glossar mit den wichtigsten Ausdrücken vermerkt, aber es wäre angebrachter, wenn es gleich auf der jeweiligen Seite stehen würde.
Für Krimi-Liebhaber mit einem Faible für den Schwarzwald kann ich "Narrentreiben" nur empfehlen.

Gudrun Loher