Petra wollte sich eigentlich mit ihrem Mann eine Woche Urlaub gönnen, aber er kann jetzt arbeitsmäßig nicht weg. Da fährt sie eben alleine. Sie hat zufällig den Prospekt eines schönen Hotels namens Paradiso in den Unterlagen ihres Mannes gefunden und befindet sich nun, zwar alleine, aber voller Vorfreude auf die Auszeit von Familie, Mann und Beruf, auf dem Weg. Ihre Vorstellung ist, dass sie es sich den ganzen Tag über gut gehen lässt und nur macht, was ihr gefällt und wozu sie Lust hat. Als sie im Hotel ankommt, trifft sie auf mehrere allein reisende Frauen. Da ist Anka, die in ihrem Leben nichts erreicht hat, was sie sich vorgestellt hat und mittlerweile mit einem verheirateten Mann liiert ist, der leider nur sporadisch für sie Zeit hat. Anka und Petra teilen sich ein Zimmer und nach anfänglichen Schwierigkeiten kommen sie ganz gut miteinander zurecht. Da ist noch Suse, die auch kein einfaches Leben gehabt hat. Ihre Mutter starb früh und sie war mit ihrer Oma für ihre drei jüngeren Geschwister verantwortlich. Ihr Vater ertrank den Kummer und Suse war ziemlich enttäuscht von ihm. Sie ist jetzt Sozialarbeiterin, und die Reise bekam sie von ihrer Oma geschenkt, damit sie mal auf andere Gedanken kommt. Und dann war da noch die ältere Jenny, die jetzt ein „langweiliges“ Leben führt und gerne einen Partner an ihrer Seite hätte. Sie war früher als Prostituierte tätig und irgendwie verfolgt sie dies noch immer. Jede hat so ihre Probleme und alle nehmen an diversen Kursen oder Workshops teil, damit sich alle untereinander besser kennenlernen. Als jedoch Suse ihre soziale Ader entdeckt und Petra von Anka erfährt, wer der verheiratete Mann ist, und dann noch ein Unwetter alle zum Bleiben zwingt, kochen die Emotionen hoch. Letztendlich kann jeder etwas davon mit nach Hause nehmen, davon profitieren und danach handeln.
Amelie Ilse Fried wurde am 6. September 1968 in Ulm geboren. Nach dem Abitur studierte sie Germanistik, Theaterwissenschaft, Publizistik, Kunstgeschichte, Kommunikationswissenschaft, Völkerkunde und Italienische Sprache in München.
Sie studierte dann noch an der Hochschule für Film und Fernsehen bis 1989, jedoch ohne akademischen Abschluss. 1984 begann sie Sendungen wie „Live aus dem Alabama“, „live“ sowie „Stern“ als Vertretung von Günter Jauch und erhielt 1988 sogar einen Bambi für ihre Moderationen. Sie arbeitet als Zeitschriften- und Buchautorin und ist Patin für ein Kinderhospiz. Der Drehbuchautor Peter Probst ist ihr Ehemann. Einige ihrer Bücher wurden auch schon verfilmt.
Der Roman „Paradies“ ist ein schönes, herzliches und romantisches Buch, das aber auch aufzeigt, dass sich mit jeder scheinbar dramatischen Situation auch etwas daraus entwickelt und jeder davon lernen kann. Beim Lesen haben mir die Geschichten der Frauen, und was dann doch alles passieren kann, sehr gut gefallen. Ich finde, dass sich Amelie Fried als Autorin romantischer Bücher mit Hintergründen etabliert und kann "Paradies" jedem empfehlen, der eine romantische Ader hat!
432 Seiten, Taschenbuch, Heyne Verlag, 17 Euro.