Stella wurde bei der Geburt von ihrer Mutter verstoßen, da sie schon das dritte Mädchen war. Fortan wächst sie bei ihrer Tante Assunta und deren unehelichen Sohn Lolo auf. Sonntags darf sie immer ihre Familie besuchen und ab dem Alter von zehn Jahren wohnt sie wieder in der Villa ihrer Eltern. Ihre Mutter ist bereits verstorben und ihr Vater lebt nun glücklich mit der Haushälterin zusammen, die Stella stets mit allem versorgt hat. Die Familie plagen Geldsorgen und sie wissen nicht, wie es weitergehen soll. Stellas Schwestern sind in einem Kloster untergebracht, denn nach dem Tod der Mutter war es nicht mehr möglich, sie alleine zu versorgen. Dies sind die Probleme eines Marchese auf Sizilien.
Mittlerweile besucht Stella das Gymnasium, wird in einem Jahr ihr Abitur machen und danach Architektur studieren. Nicola, der im Alter von zwei Jahren seinen Vater verloren hat, der erschossen wurde, und seitdem mit seiner Mutter alleine aufwächst. Nicola und Stella haben sich als Teenager kennen und lieben gelernt und haben ab 1965 sehr schöne Sommer zusammen verbracht. An einem unbewohnten Nebengebäude der Villa treffen sie sich heimlich und lieben sich. Sie sind sehr glücklich miteinander und haben sich heimlich verlobt. Nicolas Mutter war immer gegen die Verbindung. Stella machte sich immer schon Sorgen um Nicola, denn er betreibt ein sehr gefährliches Hobby, nämlich das Apnoetauchen. Nicola liebt es, in die Meerestiefen zu gleiten und die Herrschaft über seinen Körper zu haben. Um möglichste viel gemeinsame Zeit zu verbringen, fahren sie gerne mit dem Boot aufs Meer hinaus und müssen stets einen Aufpasser mitnehmen, damit sie keine Dummheiten machen können, denn Tante Assunta ist da sehr hinterher. Der Aufpasser Lolo zieht sich aber stets dezent zurück. Stella war mit sich und dem Leben sehr zufrieden, mittlerweile studiert sie zusammen mit Nicola Architektur, obwohl Nicola es mit dem Lernen nicht so genau nimmt. An einem schönen Sommertag fahren sie wieder aufs offene Meer hinaus und es geschieht etwas sehr Schicksalhaftes, das beider Leben völlig aus der Bahn wirft.
Stefanie Gerstenberger wurde im Jahr 1965 in Osnabrück geboren und fand nach dem Abitur keine Lehrstelle als Fotografin, begann Lehramt Deutsch und Sport zu studieren. Das Studium brach sie wieder ab und begann dann eine Lehre als Hotelfachfrau. Nach einigen Jahren auf Reisen landete sie in Köln und war als Ausstatterin und Requisiteurin an verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen tätig. So lernte sie ihren Mann kennen und bekam zwei wunderbare Kinder. In ihrer Zeit als Mutter begann sie wieder zu schreiben, aus ihren Reiseerinnerungen. Doch das alleine reichte nicht und so las sie sehr viel und konnte dann 2009 ihren ersten Roman, „Das Limonenhaus“, veröffentlichen.
„Der Piniensommer“ ist bereits der zweite Teil nach „Das Sternenboot“, wo es um die Lebensgeschichte von Nicola und Stella geht. Anfangs dachte ich, dass es wieder so eine dieser üblichen Liebesgeschichten wäre, aber ab dem schicksalhaften Vorfall war es sehr interessant und ab da war ich von diesem Roman gefesselt. Es war einfach schön zu Lesen, wie man aus oft ausweglosen Situationen doch noch einen Weg wieder ins Leben findet. Ich kann dieses Buch nur jedem Anhänger von Familiengeschichten empfehlen und würde mich über eine Fortsetzung dieser Reihe sehr freuen.
448 Seiten, gebunden, Diana Verlag, 19,99 Euro.