Silke sieht durchschnittlich aus, hat einen durchschnittlichen Beruf und führt ein durchschnittliches Leben, das geordneter kaum sein könnte. Sie wohnt zusammen mit ihrem Freund Heiner, den sie schon aus der Grundschule kennt, im ausgebauten Dachgeschoss der künftigen Schwiegereltern, in dem sie kaum einen Platz zum aufrecht stehen findet. Alles könnte in bester Ordnung sein, wenn nicht Heiner's Eltern mit einem Fertighaus auf dem sumpfigen Nachbargrundstück als Hochzeitsgeschenk drohen würden und sie nicht in ihrer Bank, in der sie am Schalter arbeitet, wegen eines Geldautomaten wegrationalisert würde. Ihr durchschnittliches und wohlgeordnetes Leben gerät aus den Fugen und plötzlich ist nichts mehr normal in ihrem kleinen Dorf, in dem schon als Ereignis zählt, wenn sich die Landfrauen zu einem Vortragsabend treffen. Ihr Freund betrügt sie, sie möchte kein Haus mehr und ein kostspieliger Bananen-Split hilft ihr, sich von ihrem Freund zu trennen. Alles in bester Ordnung? Nun, so geordnet, wie es das Dorf zuläßt...
Kirsten Rick beschreibt in einer herrlich erfrischenden Weise die tägliche Hölle in einem Dorf zu leben, in dem das gesamte Leben vorbestimmt zu sein scheint. Und was noch zu entscheiden wäre, das übernehmen Eltern und Schwiegereltern nur zu gerne. Bereits auf der ersten Seite spricht sie vielen Dorfleben-Geplagten aus der geschundenen Seele und läßt bei ihren lustigen aber sehr treffenden Beschreibungen jedem gepeinigten Leser einen Seufzer ausstoßen. Um dem zu entgehen lebt die Autorin unverheiratet aber mit Freund und Tochter in Hamburg.
"Schlüsselfertig" ist ihr erster Roman, dem hoffentlich noch viele folgen werden. In erster Linie an Frauen adressiert haben auch männliche "Landeier" ihren Spaß an den 394 unterhaltsamen Seiten. Beste Lektüre, bei der gar keine Langeweile aufkommen kann!