Die Jugend soll und will die Welt retten. Eine solche Vertreterin ist auch Billi Sander, überzeugte Umweltaktivistin, immer auf der Seite der Schwachen und Entrechteten. Natürlich in permanenter Geldnot, landet sie nach misslungener Enthüllungsreportage wieder im heimischen Bereich, wo sie eigentlich nie wieder hin wollte. Um wieder finanziell flüssig zu werden heuert sie zwangsweise im Feuilleton der Lokalzeitung in Grümmstein an. Trotz anfänglicher Bedenken stellt sie bald fest, dass die Heide durchaus eine Kulturlandschaft ist, mit all den Freizeit-Van-Goghs oder bei der Suche, welches Potenzial Wurst hat, durchaus die eine oder andere interessante Reportage in der Provinz zu finden ist. Ganz nebenbei entdeckt sie die Spezies der korrupten Landespolitiker. Ihr Ex-Freund, ebenfalls bei der Lokalzeitung engagiert, gefällt ihr immer noch sehr, doch will dieser auch noch die falsche Frau heiraten.
Billi steht vor zahlreichen Herausforderungen und findet so manche überraschende Antwort im Grümmsteiner Leben.
Andrea Hackenberg, 1973 geboren, lebt nach ihrer journalistischen Ausbildung in Lüneburg inzwischen mit ihrer Familie in Frankfurt am Main. Hier arbeitet sie als Wirtschaftsredakteurin für ein Fachmagazin, schiebt ihren Kinderwagen durch sämtliche Grünanlagen der Stadt und schreibt Romane für Frauen.
„Schnucken Gucken“ ist eine nette Rezeptur aus provinzieller Heidewelt, verrückter Familienkonstellation und Romantik, verbunden mit einer Prise Kleinstadterotik und den vielen kleinen Dingen, die die Welt bedeuten und ausmachen. Locker leicht und in angenehmer Kapitellänge geschrieben führt sie den Leser durch eine Kleinstadtwelt, wie sie nahezu überall sein könnte. Unterhaltsam und leicht zu lesen ist dieser Roman, der insbesondere für die weibliche Zielgruppe geschrieben wurde, doch auch Männer, die auf der Suche nach einer Entspannungslektüre sind, können ihren Spaß damit haben.
336 Seiten, Knaur Verlag, 8,99 Euro