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Sophie van der Stap - Morgen bin ich wieder da

Bereits mit ihrem ersten Buch „Heute bin ich blond“ hat Sophie van der Stap einen sehr persönlichen Einblick in das Leben eines plötzlich an Krebs erkrankten Menschen gegeben. Den nahezu aussichtslosen Kampf mit der heimtückischen Krankheit hat sie da eindrucksvoll geschildert. Doch was passiert, wenn sich das Blatt überraschend zum Guten wendet?
In ihrem zweiten Buch „Morgen bin ich wieder da“ schildert die Autorin das Leben nach dem Krebs, denn auch nach der überstandenen Krankheit muss sie erleben, dass es auch Menschen gibt, die keine Chance haben den Krebs zu besiegen, so wie ihre Freundin Chantal, der sie das Buch widmet.
Sophie begibt sich auf eine Art Selbstfindungstrip, bei dem sie einerseits versucht den Tod der besten Freundin zu verarbeiten, aber andererseits selbst ihrem zurückgewonnenen Leben einen neuen Sinn zu geben. Sie tauscht ihre Amsterdamer Wohnung per Internet mit einer argentinischen Kunsthändlerin und will in der unbekannten Umgebung neu anfangen. Ebenso lässt sie ihren Liebhaber zurück, der nicht in der Lage ist, sich zwischen ihr und seiner Familie zu entscheiden. Doch wie soll man wieder eine Art Alltag finden, wenn man an sich schon mit dem Leben abgeschlossen hatte. Sophie muss ihrem Leben einen neuen Sinn geben, lässt sich aber erst einmal in Argentinien treiben. Die Frage nach dem „wie soll es weiter gehen“ bestimmt immer wieder ihre Entscheidungen und so beschließt sie, auf ihr Innerstes zu hören. Aus ihrer Selbstfindung wird eine Weltreise, bei der Sophie langsam zu sich zu finden scheint.
Während Sophie van der Stap’s erstes Buch eine detaillierte Schilderung der Gefühle und des Alltages eines mitten aus dem Leben gerissenen Menschen beschreibt, gibt sie in ihrem Buch „Morgen bin ich wieder da“ einen tiefen Einblick in ihr Seelenleben. Das Geschehen um sie herum verblasst und findet im Hintergrund statt. Dafür tritt ihre innere Zerrissenheit beeindruckend in den Vordergrund und man kommt als Leser nicht umhin, sich zu fragen: was wäre wenn es einen selbst treffen würde?

Michaela Straube