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SuSE Linux 7

Nicht Fisch, nicht Fleisch. Nicht Obst, nicht Gemüse.
Man hätte so den Eindruck, wenn man ein derlei gekochtes Gericht probieren würde, das diesem Buch entspräche. Aber es wäre trotz alledem sehr wohlschmeckend!
Thomas Stegemann ist angetreten, ein universell einsetzbares Buch auf den Markt zu bringen, das vom Schwierigkeitsgrad her den Fortgeschrittenen ansprechen soll. Eine Einschätzung, die nicht bedingungslos geteilt werden kann.
Wird doch von der Installation angefangen bis zur Konfiguration von APACHE, SAMBA und diverser Anwendungsprogramme alles haarklein erkärt, was gerade Fortgeschrittene wissen sollten.
Der wirkliche Hobbyanwender oder derjenige, der nur mal seinen alten PC ins Internet hängen will, um ihn als Firewall zu gebrauchen, wird an dem Buch jedoch seine helle Freude haben.
Der Leser wird über alle Hürden der Paketvermittlungsdienste und Hardwarekonfigurationen geführt. Wer aber für Schule und Beruf darauf angewiesen ist, auch die Hintergründe verstanden zu haben, wird mit diesem Werk nicht wirklich glücklich.
Als Nachschlagewerk, wie es im Untertitel versprochen wird, taugt das Buch leider nur bedingt. Zu allgemeim sind die Informationen. Einige Stichworte wurden zwar im Stichwortverzeichnis aufgenommen, man hätte aber besser darauf verzichtet, da darauf in dem Buch überhaupt nicht eingegangen wird (z.B. wine).
Dennoch ist "SuSE Linux 7" im ganzen ein gelunges Werk für den Hobbyadministrator zu Hause, der sein kleines Netzwerk mit Firewall, Backup-Server, Einwahl-Router, Web-Server und Mail-Server aufbauen will.
Was jedoch unbedingte Voraussetzung ist, um an diesem Buch und seiner Evaluationsversion von "SuSe 7.2" richtig Freude zu haben, ist ein Internetzugang, der funktioniert, bevor man es wagen kann, Administrator spielen zu dürfen.

Pascal May