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The President is Missing

Die USA sind in Gefahr. Und so auch deren Präsident Johnathan Duncan. Wegen einer misslungenen militärischen Operation gegen den Anführer der "Söhne des Dschihad", Suliman Cindoruk, einem der meistgesuchtesten Terroristen der Welt, ist der Präsident im Fokus der Opposition und muss in eine Anhörung des Sonderausschusses des Repräsentantenhauses. Seine Präsidentschaft ist mehr als gefährdet, wenn er sich im Ausschuss falsch äußert. Sein Problem dabei ist, dass er nicht jede Information publizieren kann und damit natürlich seinen Gegnern mehr als eine Angriffsfläche bietet. Schon länger gesundheitlich angeschlagen bereitet er sich mit seinem Mitarbeiterstab auf die folgenden Anhörungen vor, als eine Frau über seine Tochter, unter Nutzung eines streng geheimen Codewortes, ein Treffen mit ihm vereinbaren will. Diesen Begriff kennen nur sehr wenige Vertraute des Präsidenten. In einer Zusammenkunft mit ihm erzählt sie von einer großen Gefahr, die in den nächsten Tagen auf Amerika zukommt und bietet ihm ihre Hilfe bei der Lösung an. Er darf niemand anderen informieren und soll selbst noch einen weiteren Mittelsmann persönlich treffen. Nicht so einfach für den amerikanischen Präsidenten, unerkannt zu bleiben. Der Präsident taucht unter und alle Welt fragt sich, ob er damit dem medial bekannten Problem entgehen will, nur um seine Präsidentschaft zu retten. Beim vereinbarten Treffen im Baseballstadion wird ihm deutlich, um welche Gefahr es für seine Nation geht und dass eine Rettung nur in Kooperation mit den ihm noch wenig bekannten Personen Nina und Augie möglich ist. Bei der Rückfahrt überschlagen sich die Ereignisse und eine Rückkehr in das Weiße Haus ist nicht mehr möglich. Ihm wird klar, dass innerhalb seiner Vertrauten ein Maulwurf sitzen muss und vielleicht schon so mancher nach seinem Amt giert. Damit hat er nur noch die Möglichkeit, aus einem sicheren Versteck heraus, mit einigen wenigen Vertrauten und Verbündeten, die Rettung der Vereinigten Staaten von Amerika zu betreiben. Und er weiß nun genau, dass irgendjemand, wer auch immer, scheinbar gnadenlos auf ihn und seine Helfer Jagd macht. Die Uhr läuft gegen ihn und wenn er nicht erfolgreich ist, bahnt sich eine große Katastrophe für das Land an. Wird er diese Herausforderung meistern und seine Heimat Amerika retten können?

Bill Clinton, Jahrgang 1946, war von 1993 bis 2001 Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit gründete er die „Clinton Foundation“. Diese gemeinnützige Stiftung engagiert sich weltweit für die Förderung der Chancengleichheit von Mädchen und Frauen, für Gesundheitsvorsorge, den Klimaschutz und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Bisher ist er als Sachbuchautor aufgetreten und hatte mit seiner Autobiografie „Mein Leben“ einen weltweiten Bestseller. „The President is Missing“ ist sein erster Roman.
James Patterson, einer der erfolgreichsten Autoren im Spannungsgenre überhaupt, ist 1947 geboren. International bekannt wurde er mit zahlreichen Bestsellern, vor allem um den Kriminalpsychologen Alex Cross. Bei 375 Millionen Exemplaren liegt seine weltweite Gesamtauflage. Für die meisten Nr. 1-Titel auf der „New York Times“-Bestsellerliste hält er sogar einen Guinness-Weltrekord. Als unermüdlicher Kämpfer für die Sache des Buches widmet er sich in jüngster Zeit deshalb vordringlich der Leseförderung für Kinder.

Politisch wie auch spannungstechnisch überaus interessant aufgebaut und geschrieben, haben die beiden Autoren einen Thriller geschaffen, der sehr realitätsnah und authentisch ist. Damit sind sie in der Lage, einem einen hohen Gänsehautfaktor zu bereiten. Die gesamte Handlung ist aus Sicht des Präsidenten in der Ich-Form geschrieben. Eh man sich versieht ist man dadurch als Leser schon nach kurzer Zeit bei der händeringenden Suche nach einer Lösung mittendrin, fühlt und versteht problemlos die Position eines Regierungschefs mit all seinen Entscheidungsproblematiken. Es ist deutlich erkennbar, dass Patterson hier auf einen nahezu unerschöpflichen Informationsfundus eines ehemaligen Präsidenten Zugriff hat und so in der gemeinsamen Kreation dieses Thrillers, den beiden ein Prachtexemplar von einem Roman gelungen ist. Keinerlei Langatmigkeit ist in diesen 480 Seiten vorhanden, die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge, wobei dies eigentlich egal ist, da sowieso jeder den Drang haben wird, weiterzulesen.

"The President is Missing" ist ein Buch mit Blick auf mögliche Terrorszenarien, spannend erzählt und ein uneingeschränkter Lesegenuß bis zum Schluss. Sowohl für Patterson wie auch Clinton Fans natürlich ein Muss, aber auch allen anderen Thriller-Fans kann ich nur empfehlen, dieses Buch zu lesen. Sie werden es nicht mehr vor der letzten Seite aus der Hand legen können!

Michael Müller