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Zimmer Nr. 10

In Schweden wird weiter gemordet. So auch in Ake Edwardsons Kriminalroman „Zimmer Nr. 10“, in dem Kommissar Erik Winter seinen siebten Fall zu lösen hat.
In einem Göteborger Hotel wird die junge Paula Ney erhängt aufgefunden. Anfangs sieht alles nach einem Selbstmord aus. Doch der Abschiedsbrief, den man bei der Toten findet, enthält keine Indizien für einen Selbstmord. Kurze Zeit später findet man eine zweite Leiche, Paulas Mutter. Auffallend ist, dass beide Leichen mit einer weißbemalten Hand gefunden werden.
Erik Winter startet seine Ermittlungen. Er selbst überdenkt zurzeit, nach zwanzig Jahren im Polizeidienst, gerade sein Leben. Was wird die Zukunft mit seiner Freundin Angela bringen? Soll er sich eine Auszeit vom Dienst nehmen? Bedingt durch die Morde bleibt ihm wenig Gelegenheit dafür. Zudem erinnert er sich an einen Fall, der bereits zwanzig Jahre zurückliegt. Die Suche nach der vermissten Ellen Börge endete damals erfolglos genau in dem gleichen Hotelzimmer Nr. 10, in dem Paula Ney gefunden wurde. Als Erik Winter auch diesen Fall wieder aufleben lässt, begibt er sich selbst in große Gefahr auf der Suche nach dem Mörder.
Überraschender Weise beginnt das 478 seitige Buch mit einem vermeintlichen Selbstmord. Die ersten Ermittlungen verlaufen etwas zäh, wobei sich mit jeder gelesenen Seite doch eine gewisse Neugierde aufbaut, die dann zum stetigen Weiterlesen animiert. Es dreht sich immer nicht nur alles um Mord, sondern auch aus dem Privatleben des Kommissar Erik Winter darf der Leser einiges erfahren.
Auf eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Personen verzichtet der Autor, was mancher Krimifreund vielleicht bevorzugen würde. Insgesamt gesehen dennoch ein spannender und lesenswerter Kriminalroman, der einen bis zur letzten Seite fesselt.

Andrea Müller