Die Frauen gehen zur Arbeit, lassen sich in verschiedenen Handwerksberufen ausbilden, während die Männer zuhause auf die Kinder aufpassen und Besorgungen machen. Eine Utopie? Hierzulande vielleicht, doch auf Lukkat, dem Heimatplaneten der "Völker", ist diese Art der Arbeitsaufteilung im Volk der Amazonen üblich. Ganz anders sieht es bei den gemütlichen Pimmons aus, die eher klassischen Geschlechterrollen nachgehen, und während die beiden Völker hart arbeiten, geben sich die Sajikis dem prallen Leben hin. Kenner und Fans haben es schon bemerkt: Die österreichische Software-Schmiede JoWood hat wieder zugeschlagen und - wenn auch mit etwas Verzögerung - "Die Völker II - Aufstieg zum Königreich" aus der Taufe gehoben. Anders als im ersten Teil geht es jedoch nicht darum, dass sich die drei Völker möglichst erfolgreich gegenseitig die Köpfe einschlagen, vielmehr stehen Handel und Diplomatie im Vordergrund. Und wenn die versagen, können sich die Völker noch immer verhauen.Wie im richtigen Leben spielen hier keine homogenen Völker die Hauptrolle: Jedes Volk unterteilt sich noch einmal in drei Stämme, die unterschiedlichen Interessen nachgehen und somit auch zur internen Konkurrenz zählen. Doch gerade deswegen kann es zu Überläufen kommen: Geht es einem anderen Stamm besser, steht der Umzug der Unzufriedenen bevor. Die Bedienung des Spiel ist recht komfortabel, der Einstieg fällt nach den wesentlichen Erklärungen im Tutorial recht leicht. Danach kann man sich für ein Endlosspiel oder für einer der zahlreichen ausgefeilten und schwierigen Missionen entscheiden, die für Spannung und Langzeitmotivation sorgen. Ob nun Pilzschnaps gegen einen Schubkarren getauscht wird, Neuerungen erforscht werden müssen oder den Wünschen des Volkes nach mehr und besseren Arbeitsplätzen folge geleistet werden soll, als Herrscher einer dieser Völker hat man einen full-time-job! Auch, wenn man mit unzähligen Individuen, die auch noch allesamt eigene Namen haben, zu tun hat: Der Tagesablauf ist auf dem Planeten Lukkat für alle gleich: Um 8 Uhr morgens kräht der Hahn, gegen 12 Uhr gibt's Mittag und um 17.30 Uhr wird es langsam Zeit, schlafen zu gehen. Entsprechend der Uhrzeit steht es auch um die Helligkeit im Dorf. Mit seiner feinen und detailreichen Grafik wird "Die Völker II - Aufstieg zum Königreich" zu einem echten Erlebnis. Wer dieses Erlebnis nicht nur mit seinem Computer teilen möchte, der kann sein Volk auch im Multiplayer-Modus oder im Internet führen und herrschen.Neben der ideenreichen, frei zoombaren Grafik macht auch der "Wusel-Faktor" vor allem eines: süchtig! Auch wenn die Idee dieses Aufbauspiels aus der Alpenrepublik nicht neu ist, schon beim ersten Blick kann man sich leicht in die niedliche Grafik verlieben, und wer erst einmal das höchst gelungene Intro gesehen hat, wird nur das Verlangen verspüren, das Spiel ausprobieren zu dürfen. Wer sich für Aufbau-Spiele mit Handelsstrategie begeistern kann, der wird an "Die Völker II - Aufstieg zum Königreich" auf keinen Fall vorbei kommen! Nur wer einmal damit angefangen hat, kommt von diesem Spiel so schnell nicht wieder los. Gut gemacht, JoWood!
Empfohlene Systemanforderung: Pentium/AMD 500 MHz, Windows 95/98/ME/2000, 64 MB RAM, 3D-Grafikkarte mit 32 MB RAM, 20x CD-ROM, 300 MB freien Festplattenspeicher, Soundkarte, Maus