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Napoleon

Europa im 18.Jahrhundert: Napoleon, einer der größten Feldherren der Welt, steht vor einer beispiellosen Karriere und führt die französische Armee von einem Sieg zum nächsten. Wollen Sie in seine Rolle schlüpfen und vielleicht die Schlacht von Waterloo nicht zum Fanal der Niederlage Frankreichs werden lassen - oder liegt Ihnen die Rolle Preußens, Englands oder Russlands mehr, und Sie schreiben gar den Lauf der Geschichte neu?
Napoleon ist das offizielle PC-Strategiespiel zum gleichnamigen Fernsehfilm, der im Januar 2003 im ZDF zu sehen sein wird. Um das auch deutlich zu machen, bekommt man 45 Minuten Originalfilmmaterial zu sehen.
Nur leider sieht die Welt hinter der Beschreibung der Spieleverpackung meist anders aus, so auch bei Napoleon. Die Idee ist gut, aber leider mangelt es gewaltig an der Umsetzung. Denn ob man jetzt die Rolle Napoleons übernimmt oder einen anderen Feldherrn spielt, es ändert sich nichts Wesentliches am Spielablauf. Speziell für Taktiker ist „Napoleon“ nichts, denn über Sieg oder Niederlage entscheidet nur die Anzahl und Auswahl der Truppen, und selbst dabei kann man nur aus 3 verschiedene Truppengattungen wählen.
Die Grafik entspricht nicht den heutigen Möglichkeiten, ist dennoch schön anzusehen, denn das Schöne an „Napoleon“ ist eben der Kampf auf freiem Feld Mann gegen Mann, wenn sich die Schützenreihen bilden, die Waffen angelegt werden und man nur noch die Feuersalven hört. Wenn sich der Rauch dann verzogen hat, kann es schon mal passieren, dass sich eine ganze Armee komplett in Rauch aufgelöst hat.
Das Spielprinzip von „Napoleon“ basiert im Grunde auf dem bekannten Brettspiel „Risiko“, denn wenn man sich nicht gerade auf dem Schlachtfeld befindet, schiebt man seine Truppen über ein buntes Europa. In Kasernen produziert man den Nachschub an Truppen, das dazu benötigte Geld bekommt man pro Runde von jedem eroberten Land.
Wer auf den fehlenden Taktikpart verzichten kann und schon immer ein Strategiespiel gesucht hat, welches nicht so anspruchsvoll in Sachen Schwierigkeit ist, der kann schon alleine zur Einstimmung auf das kommende TV-Ereignis zugreifen und sich von dem Filmmaterial Lust auf mehr machen lassen.

Pascal May