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No One Lives Forever 2

„Agentin in geheimer Mission“, das ist der Titel zu dem endlich erscheinenden Nachfolger von „No One Lives Forever“. Cate Archer ist wieder die Superagentin der Firma UNITY. Ihre Aufgabe ist, wie auch schon im ersten Spiel, recht einfach: Sie soll die Welt vor H.A.R.M retten.
Der Spieler taucht ein in eine Welt voller Spannung, Intrigen und trockenem Humor im Stile der Spionagefilme aus den 60er Jahren.
Besonders ist zu erwähnen, dass sich in dieser Spiele-Fortsetzung gerade im Bereich der Grafik einiges getan hat. Die ohnehin schon hochwertige Grafik des Vorgängers wurde in liebevoller Kleinarbeit noch um einiges weiterentwickelt. Am meisten fällt dies bei den Charakteren auf, deren Gesichtsmimik um einiges lebensechter geworden ist.
Die Detailtiefe der Gebäude und Fahrzeuge ist auch auf dem neusten Stand der Technik. Egal, ob man auf einer Wiese mit sichtbaren Grashalmen umherläuft oder sich in einer orientalischen Großstadt befindet, es kommt durch die hohe Detailtiefe immer wieder das richtige Spielgefühl auf.
Die Animation der Bewegungen der Spielfiguren ist nahezu perfekt, ob in Ausübung von diversen Kampftechniken oder das einfache Spazieren gehen der Passanten, es sieht alles sehr lebensecht aus. Am meisten Spaß macht es, die Wachen zu beobachten.Zum einen gibt es die normalen H.A.R.M Wachen, die mehr als Kanonenfutter dienen und sich im übrigen mehr um sich selbst kümmern als um andere Dinge. Das wiederum hält sie nicht davon ab, auf der Jagd nach Cate Türen aufzubrechen und durch Auslösen des Alarms jede Menge Verstärkung herbei zu rufen.
Die Sowjetsoldaten gehen in Sibirien unterbeschäftigt und gelangweilt ihrem öden Dienstplan nach. Allerdings sind sie sehr schnell in Sachen Alarm schlagen.
Pantomimen sind weißgesichtige Meuchelmörder mit Maschinenpistolen, die aus den 20er Jahren stammen könnten. Das schlimmste an den Pantomimen ist jedoch, dass sie auf geheimnisvolle Weise immun gegen Schussverletzungen sind.
Zu guter letzt sind da noch die mit der Zeit sehr lästig werdenden Ninjas. Diese Eliteeinheit japanischer Meuchelmörder kennt nur ein Ziel: Cate zu eliminieren. Als Waffen bevorzugen sie Wurfsterne und natürlich das Ninjaschwert.
Die eigentliche Innovation des Spiels sind aber die Kleinigkeiten, die Cate benutzt, um ans Ziel zu kommen. Ob man sich jetzt mit einem geschickten Wurf einer Banane die Gegner vom Leib hält oder die Gegner mit dem Klimpern einer Münze ablenkt, alles ist möglich. Auch werden die Gegner schneller aufmerksam als bei Vorgänger-Spiel. Wenn man unachtsam ist und ein Flasche umwirft oder Türen offen stehen lässt kann man davon ausgehen, bald unangenehmen Besuch zu bekommen.
Eine weitere Neuerung ist auch das Punktesystem für Fertigkeiten und Erfahrung. Für bestimmte Leistungen wird Cate mit Erfahrungspunkten belohnt, die für die Ausbildung verschiedener Fertigkeiten verwendet werden können. Für jede Fertigkeit gibt es fünf Stufen (Anfänger, Amateur, Talentiert, Experte und Meister) und jede kostet mehr Erfahrungspunkte als die vorausgehende.
In der Multiplayer-Kampagne spielt man ein Mitglied der UNITY-Sondereingreiftruppe. Diese hoch spezialisierten Agenten werden dringend benötigt, um Agenten im Einsatz diskrete Unterstützung zukommen zu lassen. In der Kampagne ist man Cate Archers Befehl unterstellt.
Bis zu vier Spieler können zusammenarbeiten, um die Multiplayer-Kampagne zu bewältigen. Wer Spiele rund um Geheimagenten liebt und mal etwas Abwechslung vom großen Bruder „James Bond“ benötigt, dem sei „No One Lives Forever 2“ wärmstens ans Herz gelegt. Alle anderen werden ohnehin Cate’s Charme erliegen...

Pascal May