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Post Mortem

Wer dachte, dass das Adventure als Computer-Spiele-Genre ausgedient, der wird mit "Post Mortem" eines anderen belehrt. Endlich gilt es wieder Gegenstände zu suchen, sich mit unendlich vielen Leuten über alles mögliche zu unterhalten und verschiedenste Gegenstände womit auch immer einzusetzen, um im Spielverlauf weiterzukommen.
Angelegt im Paris der 20er Jahre erhält Gus MacPherson, ein chronisch insolventer Maler und ehemaliger New Yorker Privatdetektiv, den Auftrag, den Mord an einem amerikanischen Ehepaar aufzuklären. Angeheuert wird er von einer ebenso schönen wie rätselhaften Frau, die vorgibt, die Schwester der Toten zu sein.
Je dichter Gus an sein Ziel zu kommen scheint, um so rätselhafter wird das Ganze. Bald deckt er Verstrickungen auf, die ihn zu uralten Riten und Artefakten führen.
Die herausragende Grafik im Stile eines Film-Noir beeindruckt vor allem durch eine wunderschöne detailreiche Szenerie in einer 360 Grad Panorama-Ansicht. Leider wurde "Film Noir" von den Programmierern etwas zu wörtlich genommen, zu Spielbeginn ist die Helligkeit am Monitor vollkommen neu einzustellen, um überhaupt etwas erkennen zu können.
Da der Spielverlauf nicht linear entwickelt wurde, sind fast alle Wege offen, die Puzzles sind teilweise sehr anspruchsvoll, manchmal jedoch sehr fummelig ausgefallen. Um etwas Abwechslung ins Spiel zu bringen tauscht man mitten im Spiel die Hauptperson, was zunächst zu etwas Verwirrung führen kann, vor allem, da jede Figur sein eigenes Inventar besitzt.
"Post Mortem" ist alles in allem eine sehr gelungene Reanimierung des Adventure für alle Fans gruseliger Stories. Spannend und fesselnd von Anfang bis Ende!

Pascal May