Das waren noch Zeiten: Ende der 80er bzw. Anfang der 90er Jahre erschien das Spiel „Defender of the Crown“ für sämtliche Computer- und Konsolen-Systeme. Neben einem relativ einfachen Strategiepart besaß das Spiel für die damalige Zeit ungewöhnlich gute Grafiken, eine exzellente musikalische Untermalung und abwechslungsreiche, mittelalterliche Aufgaben wie Reitturniere, Schwertkämpfe oder Burgbelagerungen. Hier kommt nun die aufpolierte Version des Strategie-Klassikers.
Die Story dreht sich um den rechtmäßigen Herrscher Englands, Richard Löwenherz, der in Europa in Gefangenschaft gerät. Da greift der bösartige Prinz John nach der Krone und erklärt sich selbst zum König. Die Folge ist, dass ebenso gierige Adelsmänner Bürgerkriege anzetteln, um ihre eigene Macht zu stärken und Ländereien einzunehmen.
Prinz John schaut nicht untätig zu, sondern sendet Soldaten aus, die den Unruhen Einhalt gebieten sollen. Da diese grausame Situation natürlich zu Lasten der normalen Bevölkerung geht, strebt ein junger, dynamischer Mann nach Gerechtigkeit und Freiheit. Kein geringerer als Robin Hood selbst hat sich zum Ziel gesetzt, die Menschen zu beschützen, England zu befreien und Richard Löwenherz wieder als König des Reiches einzusetzen. Das eigentliche Abenteuer beginnt im Gebiet von Nottingham, wo Robin Hood beginnt, den Reichen ihr Geld zu nehmen und es den Armen zu geben.Unterstützt wird unser Held in Strumpfhosen von Maid Marian, Bruder Tuck und Little John, die anfänglich gemeinsam gegen den Sheriff von Nottingham und später gegen den Großadel von England kämpfen, mit dem Ziel, England wieder in die Freiheit zu führen. Nachdem man zu Beginn des Spiels das Tutorial gemeistert hat, stößt Ivanhoe zu uns, der uns bei Turnieren gebührend vertritt und mit dessen Hilfe wir Burgen, Schlösser und Festungen bauen können.
“Robin Hood - Defender of the Crown“ ist ein rundenbasiertes Strategiespiel. Nachdem man geschwind einen Zug durchgeführt hat, sind die anderen Mitspieler an der Reihe, die durch den Computer gesteuert werden. Dies sind die Feindlichen Lords Wolfric der Wilde, Reginald Front-de-Bevuf, Marc de Rampaygne, Philip Malvoisin, und vor allem Prinz John. Bevor aber nun unsere Mitstreiter zum Zuge kommen, hat man die Möglichkeit, mit Robin durch Überfälle etwas Geld in die leeren Kassen zu bringen, mit Little John neue Rekruten anzuwerben oder mit Ivanhoe ein Bollwerk zu errichten oder ein Turnier abzuhalten. Die Runde schließt übrigens auch durch eine dieser eben genannten Aktionen.
Jede Runde ist unterschiedlich. Ab und an stößt Marian mit neuen Informationen aus dem gegnerischen Lager zu uns. Dann berichtet Will Scarlet über die Bauern und Edelleute, die Robin Hood’s Gesellen werden wollen. Will gibt auch hin und wieder gute Tipps, wann man einen Konvoi überfallen kann. Diesen Tipp kann man dann eingehen und gelangt schnurstracks in die Kampfhandlung oder man entscheidet sich gegen den Tipp und spielt eine normale Runde weiter. Die Runden werden ab und an durch Zwischensequenzen per Video eingeleitet. Die Sprache in den Einspielungen ist in Englisch und optional mit deutschem Untertitel versehen. Die teilweise schnelle englische Sprache in den Videos ist der einzige Schwachpunkt, den das Spiel hat. Sie ist ab und an so schnell, dass man nicht mit den Untertiteln mithalten kann.
Da die Einspielungen aber nicht in jeder Runde erfolgen und man die wichtigen Informationen im Tagebuch nachlesen kann, tut dies dem Spielspaß keinen Abbruch. Eine Multiplayerfunktion hat “Robin Hood: Defender of the Crown” nicht. Es ist ein reines Einzelspieler Game, was doch schade ist. Die verschiedenen Gegner, die vom Computer gesteuert werden, hätten auch gut von anderen Spielern im Netz, im Internet oder auch vor dem gleichen PC gesteuert werden können.
Mindest-Systemvoraussetzungen:
AMD/Pentium 300 MHz, Windows 98/ME/2000/XP, 64 MB RAM, 8 MB Grafikkarte, 200 MB freier Festplattenspeicher, 4x CD-ROM Laufwerk, Soundkarte, Maus, Tastatur.