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23

In einer Zeit zunehmender Verunsicherung sieht der 19jährige Karl Koch (August Diehl) die Welt um sich in Unordnung. Fasziniert von der fiktiven Romanfigur Hagbard Celine macht sich der sensible Jugendliche auf die Suche nach den Hintergründen politischer Mechanismen und entdeckt Dinge, die ihn an eine weltweite Verschwörung glauben lassen.
Karls Begabung, sich in globale Datennetze einzuklinken, und sein unerschütterlicher Glaube an die Gerechtigkeit treiben ihn in die Arme des KGB. Die Mächte des Bösen scheinen schon weltweit vernetzt, während Karl und seine Freunde noch an der Langsamkeit ihrer Heimcomputer verzweifeln. Die Grenzen zwischen Tag und Nacht verschwimmen. Karl verliert auf seiner tragischen Odyssee die Kontrolle über sein Leben.
1985 ging seine Geschichte um die Welt. Der halbwaise Schüler aus Hannover, der sich nach dem Tod seines strengen Vaters mit dem ausgezahlten Erbe seinen Verschwörungstheorien hingibt. Seine Wohnung wurde zum Hackertreff, dennoch fühlte sich der sensible Hacker stets unglücklich und wollte sich das Leben nehmen.
Nachdem Karl Koch am 23.05.1985 tot in der Nähe von Hannover aufgefunden wurde (seine Leiche war verbrannt), griff "Der Spiegel" die Geschichte und die Theorie der Illuminaten auf, dass alle großen Anarchisten an einem 23. ums Leben gekommen sind. Je länger man darüber nachdenkt, um so mehr Fakten fallen einem zu der geheimen Zahl der Illuminaten , der 23, auf. So ist der gesamte Film auf die Zahl "23" aufgebaut.
Die DVD bietet neben dem Film in Dolby Digital 5.1 Textinformationen zur Zahl "23" sowie Robert Anton Wilson (der einen Kurzauftritt in "23" hat) und die Illuminaten, Audiokommentar und Statements von Regisseur Hans-Christian Schmid, dem Produzentenduo Jakob Claussen und Thomas Wöbke und Drehbuchautor Michael Gutmann. Der Kinotrailer, ein Making-Of-Featurette (4 min 15 sec) und ein "Hinter den Kulissen"-Drehbericht (4 min 17 sec) runden die Extras ab.
Ein besonderes Extra in "23" erschließt sich jedoch nur Kennern: In einer Szene taumelt Karl Koch vollkommen stoned und fast nackt im Regen durch Hannover, unter anderem auf der sogenannten Aegi-Hochbrücke. Diese wurde kurz nach den Dreharbeiten abgerissen und musste umfangreichen Bauarbeiten zur EXPO 2000 weichen.
Karl Koch starb am 23. Mai 1989 mit 23 Jahren.

Pascal May