Dass Seth MacFarlane, Schöpfer der Zeichentrick-Serie "Family Guy", zu derbem Humor neigt, ist seit Jahren bekannt, und auch sein Spielfilm-Debüt, "Ted", stand dem in nichts nach. Sein Gesicht zeigt er erstmals in "A Million Ways To Die In The West" und setzt auch bei seinem zweiten Spielfilm, in dem er als Hauptdarsteller, Produzent, Drehbuchautor und Regisseur fungiert, auf Bewährtes.
Albert ist Schafzüchter und passt nicht wirklich in die Western-Welt des Jahres 1882. Er lebt im Städtchen Old Stump und diskutiert mit seinem Freund Edward am liebsten die unzähligen Todesarten, die der Wilde Westen bereit hält, und ist davon überzeugt, dass einen spätestens der Arzt ums Leben bringt, wenn man nicht schon zuvor erschossen, tödlich erkrankt oder verunfallt ist. Allein schon weil er Schafe statt Kühe hütet, wird er in Old Stump nicht ernst genommen, und auch seine Freundin Louise trennt sich von ihm, angeblich um zu sich selbst finden zu können, nachdem sie mit dem erfolgreichen Geschäftsmann für die Schnauzbart-Pflege Foy angebandelt hat. Um seiner Verflossenen zu imponieren, ihr zu zeigen, dass er ein echter Held ist und sie so zurück zu gewinnen, lässt sich Albert auf ein Duell mit Foy ein. Dumm nur, dass er nie zuvor geschossen oder gar eine Waffe in der Hand gehalten hat. Zum Glück unterweist ihn seine neue Flamme Anna im scharfen Schuss, die jedoch ganz vergessen hatte zu erwähnen, dass sie verheiratet ist, dazu noch mit dem gefährlichsten Banditen der Region. Als der Ehemann in Old Stump auftaucht zeichnet sich ein weiterer Grund ab, im Wilden Westen sein Leben zu lassen.
Die DVD liegt in der deutschen, türkischen, italienischen und englischen Sprachefassung (Dolby Digital 5.1) vor. Jede Menge Extras finden sich auf der Silberscheibe, darunter Alternativer Anfang, Alternatives Ende, Unveröffentlichte/Erweiterte/Alternative Szenen, Gag Reel sowie die Specials "Spiel mir das Lied vom anderen Westen", "Für eine Handvoll Dreck ... in deinem Mund" und "Eine Menge glorreicher Halunken" sowie Audiokommentare.
Der Film "A Million Ways To Die In The West", ein Titel, den man sich allein schon seiner Länge wegen merkt, hat nicht viel Handlung, und schafft es dennoch auf knapp zwei Stunden Laufzeit. Im Prinzip geht es nur um das Duell zwischen Albert und Foy - und trotzdem macht der Film richtig viel Spaß. Allein die zahlreichen Nebenhandlungen mit den verschiedenen Todesarten, den sehr selbständigen Schafen, Edwards Freundin, die als Prostituierte arbeitet, sich aber für die Ehe aufsparen möchte sowie die zahlreichen Camoe-Auftritte machen den Film sehr kurzweilig, vergnüglich und damit absolut sehenswert. Zart besaitete Gemüter sollten allerdings auf den mit Fäkal-Humor gespickten Film eher verzichten, da hier keine Gelegenheit ausgelassen wird, Witze unter der Gürtellinie zu machen und billige Possen zu reißen. So gesehen ist MacFarlanes zweiter Spielfilm eine Umsetzung seines "Family Guy" mit realen Figuren.
Der Streifen ist mit Seth MacFarlane, Charlize Theron, Liam Neeson, Amanda Seyfried, Neil Patrick Harris, Jamie Foxx und Giovanni Ribisi hochkarätig und höchst prominent besetzt, Parallelen zu anderen Filmen aus dem Western-Bereich sind nicht nur zufällig sondern ganz klar gewollt.
Unter dem Strich macht "A Million Ways To Die In The West" nicht nur Western-Fans einfach nur Spaß, da der Film nichts ernst nimmt, Seth MacFarlane nichts heilig ist, die Handlung überschaubar bleibt und seinen Teenie-Humor voll auslebt. Eines ist klar: Auch ohne Teddy-Bär ist Seth MacFarlane ein Brüller!
USA 2014, 112 Minuten
mit Seth MacFarlane, Charlize Theron, Liam Neeson, Amanda Seyfried, Neil Patrick Harris