Bevor sich der britische Regisseur Paul Greengrass an Teil zwei und drei der Bourne-Trilogie gemacht hat, wollte er im Jahre 2002 mit "Bloody Sunday" noch etwas jüngere Geschichte aufarbeiten. Dabei geht es um die blutige Niederschlagung britischer Truppen der gewaltlos vorgesehenen Demonstration für Bürgerrechte im nordirischen Derry im Jahre 1972. Als die friedlichen Bürger losmarschieren, fallen die ersten Schüsse, und aus der nicht genehmigten aber gewaltlosen Kundgebung wird ein regelrechtes Massaker. Der Nordirland-Konflikt flammte in seiner vollen Brutalität wieder auf.
Dabei herausgekommen ist ein Film, der Kritik und Publikum gleichermaßen spaltet. Sehen die einen in diesem mit internationalen Film-Preisen überhäuften Werk einen wahren Triumpf, ist es für die anderen eine langatmige Aneinanderreihung der Ereignisse. Zugegeben, recht gewöhnungsbedürftig ist der Film bereits von Anfang an, da jeder Schnitt mit einem Aus- und Einblenden versehen wurde. Auch kommt die gesamte Handlung nur spät und dann schwerfällig in Fahrt, wodurch die 110 Minuten Film fast schon doppelt so lange anmuten.
Gekrönt wurde der Film durch den Song "Sunday, Bloody Sunday" des Gewissens der irischen Musik-Industrie, der Band U2.
Die Ausstattung der DVD ist recht solide, und so kommt die Silberscheibe mit der deutschen und englischen (irischen) Sprachversion in Dolby Digital 5.1 daher. Dazu gibt es einen Blick hinter die Kulissen, Interviews sowie den Originaltrailer des Films.
Wie schon erwähnt, entweder mag man diesen Film oder man kann damit nichts anfangen. Ein wertvolles Stück Zeitgeschichte ist der Streifen allemal.
GB/IRL 2002, 110 Min, mit James Nesbitt, Tim Pigott-Smith
„Bloody Sunday“ gibt es ab sofort überall zu kaufen.