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Die Liebe in mir

Manchmal ist das Schicksal unerbittlich. So auch als am 11. September 2001 Terroristen die USA angegriffen haben und beide Türme des World Trade Centers zum Einsturz gebracht haben. Filme zu diesem Thema gab es bereits einige, aber bisher hat noch niemand die Seite der Hinterbliebenen beleuchtet. Was wurde aus den Familienmitgliedern, die überlebt haben, die sich jeden Tag fragen, warum ausgerechnet sie getroffen wurden, wieso ausgerechnet deren Leben zu Ende sein musste.
Charlie Fineman hat am 11. September 2001 Frau und Kinder verloren und leidet bis heute an den Folgen des Traumas. Seine vielversprechende Karriere als Zahnarzt hat er aufgegeben und lebt nur noch für sich in seiner kleinen Welt, versucht jeden Tag, das Geschehene zu verdrängen und in der Zeit vor den Anschlägen zu leben. Nachts fährt er auf seinem Elektro-Roller durch New York, am Tag kauft er Vinyl-Schallplatten oder Farbe, um seine Küche zu streichen. Kontakt hat er lediglich zu seiner etwas schrulligen Vermieterin, die die einzige zu sein scheint, die ihn versteht. Eines Tages begegnet er seinem alten College-Freund Alan, mit dem er damals ein Zimmer geteilt hat. Alan's Leben scheint perfekt zu sein, er hat es nur vergessen. Beide schaffen es, ihre alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen, wobei beide ein Stück verlieren, aber viel mehr gewinnen.
Nachdem Don Cheadle bereits in "L.A. Crash" Fans und Kritiker beeindruckt hat, gibt Adam Sandler in "Die Liebe in mir" seine Bewerbung um seinen ersten Oscar ab. Er lebt die Rolle des Charlie, mit jeder Minute ist er in dieser Rolle glaubhaft und die Zuschauer können nicht anders und möchten ihn am liebsten ständig in den Arm nehmen.
"Die Liebe in mir" ist sicherlich keine leichte Unterhaltung für zwischendurch, aber ein starker Film, der auch einmal die andere Seite der New Yorker Terroranschläge beleuchtet, was dringend nötig war. Selbst die Nebenrollen sind mit Liv Tyler, Jada Pinkett Smith und Donald Sutherland brilliant besetzt.
Ein wunderschöner Film, der unter die Haut und von da aus direkt ins Herz geht! An diesem Adam Sandler-Film sollte niemand achtlos vorbei gehen.

Pascal May
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