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Ein Tag ohne Mexikaner

Was würde passieren, wenn in einem Land kein Fremdarbeiter zur Arbeit käme? Was, wenn dieses Land ein Bundesstaat und der Bundesstaat Kalifornien wäre? Was, wenn kein Mexikaner am Morgen seine Arbeit aufnehmen würde? Wer würde sich um den Müll kümmern? Wer würde Kaffee kochen? Wer die Orangen ernten? Dieser interessanten Frage ist filmisch der Filmemacher Sergio Arau in "Ein Tag ohne Mexikaner" nachgegangen.
Lila Rodriguez arbeitet für das Fernsehen. Sie scheint die einzige Mexikanerin zu sein, die nicht am 14. Mai verschwunden ist. So berichtet sie zunächst von diesem Phänomen, bis sie im Auftrag der Regierung zum Versuchskaninchen wird, um ein Serum zu finden, mit dem man die Mexikaner zurück holen oder vermeiden kann, dass noch mehr verschwinden.
In einer Mischung aus Spielfilm und Dokumentarfilm streut er neben der Rahmenhandlung immer wieder Fakten über Ausländer in Kalifornien ein, die nicht nur unterhalten sondern auch das Problem an sich erläutern. Nicht nur die "miesen Jobs" würden wegfallen, die Grenzwachen zu Mexiko wären arbeitslos, die Einheimischen müßten auf ihre geliebten mexikanischen Leckereien und rhythmischen Musik verzichten und kaum ein Amerikaner wäre in der Lage mit der modernen Haushaltselektronik zurecht zu kommen.
Der Doku-Speilfilm bietet neben der deutschen und der englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) nur noch den Trailer. Hier hätte es sich durchaus gelohnt, die Fakten aus dem Film noch zu vertiefen oder auch nur noch einmal aufgelistet zu präsentieren. Schade.
Alles in allem ist "Ein Tag ohne Mexikaner" auf der einen Seite leichte Unterhaltung, auf der anderen Seite regt der Film sehr zum Nachdenken an, wenn es darum geht, wie ein Leben ohne ausländische Mitbürger aussehen könnte.

Pascal May