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Girl in the Park

Julia Sandberg führt ein überaus zufriedenes Leben: sie ist verheiratet, hat zwei Kinder, hat zusammen mit ihrer Familie ein schönes Zuhause in New York und tritt regelmäßig als Sängerin in einer Jazz Kneipe auf. Selbst eine CD mit ihrem Gesang hat sie aufgenommen. Wieso sollte sie an irgendetwas Schlechtes denken?
An einem Nachmittag geht sie mit ihrer kleinen Tochter auf den Spielplatz, doch als sie wieder nach Hause gehen wollen, fehlt von Maggie jede Spur. Der schlimmste Albtraum einer Mutter ist eingetreten.
Durch diesen Schicksalsschlag geht ihre Ehe in die Brüche, sie arbeitet für eine Bank erst in Kanada, dann wieder in New York. Und selbst 16 Jahre nach diesem tragischen Ereignis sind ihre Erinnerungen an die kleine Maggie noch wach. Und dann trifft sie zufällig Louise, die in Maggie’s Alter ist. Nachdem Louise mit ihrem eigenen Leben nicht zu recht kommt und sich Julia seltsam zu ihr hingezogen fühlt, lädt sie das Mädchen ein, bei ihr zu wohnen. Von diesem Moment an lebt Julia wieder auf und obwohl alle Anzeichen dagegen sprechen, sieht sie in Louise weiterhin ihre verschwundene Tochter Maggie. Doch wer ist Louise wirklich?
Sigourney Weaver, die durch ihre „Alien“-Filme weltberühmt wurde, spielt einmal mehr eine grandiose Rolle in diesem kleinen, stillen Film unter der Regie von David Auburn. Beim diesjährigen Filmfest München hat der Regisseur seinen Film selbst präsentiert und dabei verraten, dass er dieses Drama für Sigourney Weaver geschrieben hatte und nur mit ihr drehen wollte. Auf die Frage, was er getan hätte, wenn die Schauspielerin keine Zeit gehabt hätte, antwortete Auburn kurz „warten, bis sie Zeit hat“. Louise wird dargestellt von Kate Bosworth, deren Schauspiel schon in „21“ Eindruck gemacht hat.
Die DVD bietet leider neben dem Film in deutscher (dts und Dolby Digital 5.1) und englischer (Dolby Digital 5.1) Sprachfassung lediglich einen Audio-Kommentar mit dem Regisseur und sonst nichts. Der Film ist aber derart packend und intensiv, dass die mangelnden Extras der Scheibe keinen Abbruch tun. Sigourney Weaver begeistert ihr Publikum nach „Imaginary Heroes“ wieder in einem packenden Familien-Drama und wäre für diese schauspielerische Leistungen wirklich mal für den Oscar dran, nachdem sie schon dreimal dafür nominiert war!

Pascal May