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Grenzverkehr

Es gibt Dinge, an die erinnert man sich sein ganzes Leben, ob man will oder nicht. Sei es der erste Kuss, das erste Auto oder aber der erste Sex. Aber dazu muss es erst einmal geschehen. Genau ein solches Problem plagt die Freunde Wong, Schilcher und Hunter, alle 16 Jahre und noch Jungfrauen. Die Mädchen aus ihrer niederbayerischen Heimat interessieren sich eher für die älteren Jungs aus dem Nachbardorf, die schon Autos haben, die drei Freunde ötteln noch mit ihren Mofas umher. Doch die Lösung ist nah: ab ins benachbarte Tschechien und den ersten Sex gegen Bezahlung erleben. Die Mofas werden gegen „geliehene“ Mopeds getauscht und knapp zwei Stunden später sind sie am Ziel. Oder doch nicht? Endlich sind die richtigen Frauen gefunden, da geht ihnen das Geld aus, die Mopeds werden konfisziert, böse Zuhälter sind ihnen her und irgendwie geraten sie auch noch in illegalen Menschenhandel.Und das alles noch mit der hochschwangeren Alicia im Schlepptau. Hilfe von zuhause können sie nicht erwarten, denn offiziell sind sie ja am Stausee beim Zelten. Zumindest ist eines sicher: dieses „erste Mal“ wird keiner der drei vergessen!
Ausgestattet ist der Film auf der DVD in feinstem Dolby Digital 5.1, und auch die Extras sind erwähnenswert: ein Maiking Of, deleted scenes sowie ein Kommentar der drei Darsteller und des Regisseurs verraten einige Hintergründe zum Film und zu den Dreharbeiten. Dazu gibt es noch den Kurzfilm „Sommergeschäfte“, der perfekt zum Hauptfilm passt, auch wenn er „nur“ den ersten Kuss beleuchtet. Doch nicht nur den.
„Grenzverkehr“ zeigt einmal mehr, dass sich gute deutsche Filme nicht nur am Bekanntheitsgrad ihrer Darsteller festmachen lassen sollten, und dass eine frische Komödie auch mal eine low-budget-Produktion aus Niederbayern sein kann. Wer unbedingt große Namen braucht: Götz Otto, Dana Vavrova und Oliver Korittke sind in Nebenrollen zu sehen.
Wer einen lustigen Film für einen lauen Samstag-Abend sucht, der wird von „Grenzverkehr“ sicher nicht enttäuscht sein. Dem einen oder anderen könnte durchaus ein „ach ja“ als Seufzer über die Lippen kommen.

Pascal May