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Marie Curie - Elemente des Lebens

Viel zu lange wurde den Frauen in der Wissenschaft nicht der Stellenwert gegeben, den sie verdient haben. Unter Kollegen wurden sie meist nur belächelt, in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Doch nun wird aufgeholt, unter anderem auch in der Filmwelt. Ob nun das Leben der erfolgreichen Unternehmerin Madam C.J. Walker dargestellt wird, oder die Verdienste der Frauen am Weltraumprogramm in "Hidden Figures". Ein weiteres Beispiel bietet sich nun im Heimkino-Release über eine Wissenschaftlerin, die die Welt veränderte: In "Marie Curie - Elemente des Lebens" wird der Lebensweg der visionären Wissenschaftlerin und zweifachen Nobelpreisträgerin aufgezeigt.

Die in Warschau geborene Marie Skłodowska verlor früh ihre an Tuberkulose erkrankte Mutter, was sie nachhaltig prägte. Da Frauen in Polen Anfang des 20. Jahrhunderts nicht studieren dürfen, geht sie nach Paris, wo sie an der Sorbonne Physik studiert. In diesem von Männern dominierten Studienfach hat sie von Anfang an einen schweren Stand, ihre Starrköpfigkeit macht diese Situation nicht einfacher. Allein der Wissenschaftler Pierre Curie, den sie zufällig auf der Straße trifft, ist fasziniert von ihrer Leiderschaft und Intelligenz. Zusammen forschen sie in seinem kleinen Labor, kommen sich dabei näher und heiraten bald. Sie bekommen zwei Kinder, doch nichts kann ihre große Leidenschaft für die Wissenschaft einschränken. Zusammen entdecken sie die chemischen Elemente Polonium und Radium und prägen den Begriff der Radioaktivität. Für ihre bahnbrechenden Entdeckungen erhält Marie Curie als erste Frau 1903 gemeinsam mit ihrem Mann Pierre den Nobelpreis für Physik. Da nur ein Gewinner vorgesehen ist, reist ihr Mann alleine nach Stockholm, um die Auszeichnung in Empfang zu nehmen. Pierre wird krank, und dessen plötzlicher Tod erschüttert Marie zutiefst, aber sie gibt nicht auf. Sie kämpft für ein selbstbestimmtes Leben und für ihre Forschung, die das 20. Jahrhundert entscheidend prägen werden.

Der Film liegt auf BluRay in der deutschen und englischen Sprachdassung (DTS-HD MA 5.1) vor.
An Extras bietet die blaue Scheibe ein Gespräch mit Regisseurin Marjane Satrapi und Hauptdarstellerin Rosamund Pike, das Featurette „Eine Rebellin in ihrem Element“, ein Digital Live Panel sowie geschnittene Szenen.

Mit ihrer Lebensleistung ebnete Marie Curie, die polnischstämmige Wissenschaftlerin, die bis zu ihrem Tod im Jahr 1934 in Paris lebte, den Weg zur Moderne. Und nun wurde mit "Marie Curie - Elemente des Lebens" ihr Leben erneut verfilmt, wobei nicht nur das Leben der Wissenschaftlerin und deren Obsession für ihre Arbeit dargestellt wird, immer wieder wird auch aufgezeigt, welche Gefahr von den Entdeckungen ausgingen. In kurzen Zwischenbildern wird die Entwicklung der Atomphysik aufgezeigt, von der Entwicklung und dem Einsatz der Atombombe bis hin zur völligen Kernschmelze und dem damit verbundenen Super-GAU in Tschernobyl.

Die Oscar-nominierte Regisseurin Marjane Satrapi inszeniert das Leben der weltberühmten Wissenschaftlerin als historisches Drama. Eine faszinierende Reise durch die Lebens- und Wirkungsgeschichte von Marie Curie, die als eine von zwei Personen überhaupt je einen Nobelpreis in zwei unterschiedlichen Fachgebieten (Physik und Chemie) erhielt und dennoch in einer Männerdomäne zeitlebens um Anerkennung ringen musste. Im Ersten Weltkrieg war sie mit dem von ihr entwickelten Röntgenwagen auf den Schlachtfeldern Frankreichs unterwegs, und konnte so zahlreiche Leben retten. Das weitere Leben der Marie Curie wird sehr kurz abgehandelt, gar keine Erwähnung finden ihr Aufenthalt in den USA und ihre Arbeit im Völkerbund. Immerhin erfahren wir im Abspann, dass auch deren Tochter Irène im Bereich der Chemie tätig war und zusammen mit ihrem Ehemann den Nobelpreis in Chemie erhielt.

Als außergewöhnliches Forscher- und Ehepaar beeindrucken Rosamund Pike und Sam Riley. Das Drehbuch von Jack Thorne basiert auf der Graphic Novel „Radioactive: Marie & Pierre Curie: A Tale of Love and Fallout“ von Lauren Redniss.

"Marie Curie - Elemente des Lebens" ist ein sehr behutsam und dennoch kraftvoll inszenierter Film über eine sehr beeindruckenede Frau, die ihr Leben der Wissenschaft verschrieben hat, dessen Hauptrolle großartig mit dem ehemaligen Bond-Girl Rosemund Pike besetzt wurde.

Anhänger gut gemachter Biographien werden hier ihre Freude haben, und auch wissenschaftlich Interessierte werden diesen Film in ihr Herz schließen.

Pascal May
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