Immer mehr Serien-Produktionen drängen auf den Markt, so dass es immer schwieriger wird, den Überblick zu behalten. So ist es fast schon eine Erleichterung, dass es noch ein paar Mini-Serien gibt, die man schneller konsumieren kann, um sich dann wieder anderen Themen widmen zu können. Eine solche kurze Geschichte wird in "Residue" erzählt.
Eine britische Metropole in der nahen Zukunft: In der Neujahrsnacht detoniert in einem Nachtclub eine Bombe und tötet 236 Menschen. Durch die gewaltige Explosion wird ein geheimes ABC-Waffenarsenal der British Army unter der Stadt freigelegt. Um unangenehme Fragen zu vermeiden, wird eine Fläche von acht Quadratkilometern abgesperrt und zum Hochsicherheitstrakt erklärt, da hier die Gefahr einer Ansteckung bestehen soll. In der Folge werden die dort lebenden Menschen evakuiert, das Gelände ist hell erleuchtet, um es Eindringlingen unmöglich zu machen, unerkannt in diese Zone zu kommen. Doch gibt es zahlreiche ungeklärte Fragen, denen sich die Regierung entzieht, denn niemand weiß genau, was überhaupt in der Silvesternacht passiert ist.
Nach der Explosion glaubt Fotojournalistin Jennifer Preston, an ihren Mitbürgern ein merkwürdiges Verhalten zu beobachten. Seltsame Todesfälle häufen sich, und das ist noch lange nicht alles.
Die drei Folgen der Mini-Serie liegen auf DVD in der deutschen und der englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor. Extras gibt es keine.
Ein großer Wurf sollte "Residue" werden, was soviel bedeutet wie "das Überbleibsel", zumindest wurde die dreiteilige Mini-Serie so angekündigt. Die Grundstimmung dieses Dreiteilers erinnert sehr stark an "Blade Runner", spielt die Story oftmals im Dunkel der Nacht oder in Kellergewölben und in der abgesperrten Todeszone. Mit Natalia Tena und Iwan Rheon hat man gleich zwei Darsteller aus "Game of Thrones" für "Residue" verpflichtet, und dennoch will die Story nicht richtig zünden. Zu langatmig wird eine kaum vorhandene, nicht in die Tiefe gehende Geschichte erzählt, die kaum voran kommt. Nach nur etwas mehr als zwei Stunden ist man bereits am Ende der ersten Staffel angekommen, doch Erklärungen gibt es kaum, und so endet die Kurzgeschichte erwartungsgemäß offen, damit man so die Option auf eine Fortsetzung behält.
"Residue - Staffel 1" ist sehr ambitioniert. Mit Cast und Regisseur hat man eine gute Basis für eine erfolgreiche Mini-Serie geschaffen, doch hätte man noch etwas mehr am Drehbuch arbeiten sollen. Eine an "Blade Runner" angelehnte Stimmung reicht noch nicht, um eine Kult-Serie zu schaffen, denn im Vergleich zum großen Vorbild reicht nicht einmal der Soundtrack für Begeisterung. Ein weiteres Beispiel für eine Serie, die als Löwe startet und als Kätzchen endet. Schade.
GB 2015, 135 Minuten
mit Natalia Tena, Iwan Rheon