Artikeldienst Online

The Devil's Rejects

In nur 30 Tagen hat Rob Zombie es geschafft, einen Film zu drehen, in dem so viel Blut vergossen wird, dass selbst „Kill Bill Vol. I“ harmlos wirkt.
Leider bleibt bei all der Brutalität auf optischer und geistiger Ebene die Handlung etwas auf der Strecke. Der moderne Splatter-Fan freut sich auf einen Film aus der Sicht der „Täter“ und wird herb enttäuscht durch eine lausige schauspielerische Leistung von „Baby“-Darstellerin Sheri Moon Zombie, deren einzige Fähigkeit darin besteht, blöd zu grinsen und ihre löchrige Jeans etwas zu tief zu tragen.
Glücklicherweise haben sich die anderen Schauspieler nicht davon anstecken lassen und gaben ihr Bestes, um der schon erwähnten flachen Handlung etwas Tiefgang zu verpassen. Ein bisschen Genugtuung macht sich dann doch breit, wenn man auf die Detailarbeit achtet, mit der Rob Zombie eine sehr brutale Grundstimmung in sein Werk bringt. Allein die Eröffnungsszene mit all ihren Leichen, Leichenteilen, lebenden Leichen und noch mehr Blut verdient das Adjektiv „schockierend“, welches sich auch treffend eignet, um den ganzen Film zu beschreiben.
Die Kauf-DVD dieses Splatter-Machwerks liegt in zwei Versionen vor, als Single-DVD-Edition wie auch als Special-Edition mit zwei DVDs. Beide Versionen beinhalten neben dem Film in deutscher und englischer Sprache (Dolby Digital 5.1), in deutsch sogar in dts, die Trailer zum Film sowie Kommentare des Regisseurs und der Hauptdarsteller. Die zweite DVD der Special Edition beinhaltet eine 140 (!) minütige Dokumentation über einen 106 Minuten langen Film neben einigen sehr abgedrehten Extras, darunter einem Blooper Reel, der Morris Green Show, Werbeclips, ein Musikvideo, Deleted Scenes und Make-Up-Tests. Dazu gesellen sich die Dokumentation "30 Days In Hell - The Making Of", ein Bloody Stand Up und den Matthew McGrory Tribute. Wohlwollend nehmen wir die komplette Ausstattung aller Extras mit Untertiteln zur Kenntnis und freuen uns über sehr viele nicht gezeigte Szenen. Die Antwort, warum diese Szenen im Film nicht zu sehen sind, bleibt uns jedoch auch die Dokumentation schuldig.
Fazit: Gemein und irrwitzig.

Pascal May