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The Happening

Dass Hollywood das Thema Umwelt und sein grünes Gewissen für sich entdeckt hat, wissen wir spätestens seit der Oscar-Verleihung, als die Dokumentation von Al Gore, „An Inconvenient Truth“, die begehrte Statuette einheimste. Leonardo DiCaprio wollte dem nicht nachstehen und hat eine weitere Dokumentation nachgelegt. So ganz wollten die großen Studios das Thema nicht den Independents überlassen, und so überraschte 20th Century Fox die Kinogänger mit M. Night Shyamalan’s neuestem Film „The Happening“.
Der indische Regisseur, der für Filme mit höchst überraschendem Ende, wie in „The Sixth Sense“ oder „The Village“, bekannt ist, fragte sich beim Schreiben des Scripts, was wohl passieren würde, wenn die Natur beginnt sich zu wehren und sich an den Menschen rächt. Erstmals hat sich der Regisseur nicht bremsen lassen und so kam sein erster Film ohne Jugendfreigabe heraus. Und das bei einem vermeintlich harmlosen Thema.
Aus heiterem Himmel beginnen Menschen in New York Selbstmord zu begehen. Suizide in anderen Städten des US-Nordostens folgen. In Philadelphia wird der Unterricht an den Schulen unterbrochen, und Lehrer Elliot eilt nach Hause, um mit seiner Frau Alma, ihrem Freund Julian und dessen Tochter aufs Land zu fliehen. Um Elliots Ehe ist es nicht zum besten bestellt, aber zum Streit bleibt keine Zeit, denn während der Flucht stellt sich heraus, dass die Menschheit ausgelöscht werden könnte - ohne dass man ahnt, was hinter diesem Ereignis steckt.
Die DVD bietet den Film als Director’s Cut und in fünf verschiedenen Sprachversionen (deutsch, englisch, italienisch, spanisch und französisch, alles in Dolby Digital 5.1). „The Happening“ ist sicherlich nicht jedermanns Sache, denn startet der Film recht harmlos, wandelt er sich schnell zu einem Thriller mit zahlreichen Horror-Elementen. In Deutschland hat er es dennoch "nur" zu einer Freigabe ab 16 Jahren geschafft. An Bonus-Material lässt sich auf der Silberscheibe allerhand finden: entfallene Filmszenen, die Dokumentationen „Der harte Schnitt“, „Ich höre, wie ihr flüstert“, „Ein Drehtag mit M. Night Shyamalan“, „Die Entstehung einer Szene“ und „Unsichtbare Kräfte“ sowie die Drehpannen „Spaß am Set“.
Filmfans und alle, die schon immer gewusst haben, dass irgendwann die Natur zurückschlagen würde, werden diesen Film mögen, alle anderen werden sich an diesem Streifen scheiden, wie sie es bei „Signs“ getan haben. Entweder man mag „The Happening“ oder nicht, dazwischen gibt es nichts.

Pascal May