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The Warriors Gate

Mit Filmen wie "Das fünfte Element", "Leon - Der Profi", "Im Rausch der Tiefe" oder "Lucy" hat Luc Besson Filmgeschichte geschrieben und seine größten Erfolge an den Kinokassen weltweit eingefahren. Doch auch als Produzent und Drehbuchautor feiert er große Erfolge, zum Beispiel mit der "Taxi"- oder der "Taken"- wie auch der "Transporter"-Reihe. Dabei kommt immer wieder seine Leidenschaft für Martial Arts zur Geltung, und so verwundert es nicht, dass er sich nun mit "The Warriors Gate" an eine chinesisch-französische Co-Produktion heran gewagt hat, die vor allem von der chinesischen Kampfkunst getragen wird.

Eigentlich ist Jack ein ganz normaler Teenager. Er zockt gerne am Computer und ist gerne mit seinem Mountain-Bike unterwegs, er lebt mit seiner Mutter in einem großen Haus, nebenher hilft er in einem chinesischen Laden aus. Doch ist er viel zu schüchtern, um ein Mädchen anzusprechen und wehrt sich auch nicht gegen das Mobbing der anderen Jungs. Eines Tages bekommt er von seinem Chef einen Korb geschenkt, der seit langer Zeit im Familienbesitz war. Eines nachts entsteigt diesem Korb durch ein magisches Portal der zunächst furchteinflößende chinesische Kämpfer Zhao, der auf der Suche nach "Dark Knight" ist, welches Jacks Kampfname in seinem Online-Spiel ist. Dieser Kämpfer bringt gleich noch Prinzessin Sulin mit, auf die Jack aufpassen soll und in die er sich sofort verliebt. Nur etwas später wird sie entführt und gewaltsam in ihre gewohnte Umgebung im alten China zurück gebracht. Dort soll sie mit dem Barbaren-Führer Arun verheiratet werden, damit der Kaiser werden kann. Um die schöne Prinzessin Sulin zu retten, geht Jack auch durch das Portal und findet sich plötzlich in einer Welt von Zauberern und Drachen wieder, wo ihm kaum Zeit bleibt, um sich zurecht zu finden und echte Kampferfahrung zu sammeln. Ob er dabei auch das Herz der Prinzessin erobern kann, die es zu retten gilt, bevor es zum "Game Over" kommt?

Der Film liegt als 3D BluRay in der deutschen und englischen Sprachfassung vor. An Extras finden sich lediglich ein paar Interviews mit den Darstellern.

Es wird schnell klar, dass "The Warriors Gate" ein echter Familienfilm ist, der zudem ob seiner Machart sehr an Abenteuer-Filme aus den 1980er Jahren erinnert, wie "Die Goonies" oder "Das Geheimnis des verborgenen Tempels". Der unschuldige, schüchterne Teenager muss mittels magischer Wege in eine fremde Welt eintauchen, sich behaupten und das Herz einer jungen Prinzessin erobern und deren Volk retten. Diese einfache und schon endlose Male erzählte Geschichte wurde mit weitgehend wenig bekannten Schauspielern verfilmt, zu den bekannteren zählen Uriah Shelton und der ehemalige Wrestling-Star Dave Bautista. Geschrieben wurde dieses familientaugliche Drehbuch von Luc Besson und Mark Kamen, die auch schon zusammen die Bücher zur "Taken"-Reihe verfasst haben. Besson hat den Film auch gleich mit produziert, den Streifen inszeniert hat der bisher wenig filmerfahrene deutsche Regisseur Matthias Hoene. Die mit großem Orchester eingespielte, hymnische Musik stammt ebenso von einem Deutschen, in diesem Fall von Klaus Badelt.

Ein bisschen "The Great Wall" und ein bisschen "Star Wars" finden sich im Drehbuch, ein bisschen "Der Herr der Ringe" mit einem bisschen "Tiger & Dragon" sieht man in der Kameraführung von "The Warriors Gate", die viele große Bilder bietet, und somit stellt dieser Streifen nicht wirklich Neues dar. Dennoch ist dabei ein schöner Abenteuer-Film für die ganze Familie herausgekommen, der toll inszeniert ist und schöne Bilder bietet. Der Mehrwert an 3D lässt sich, abgesehen von ein paar wenigen Szenen, allerdings nicht entdecken, und so reicht auch die 2D-Variante aus, um an diesem Film seinen Spaß zu haben.

Solange man keine Tiefgänge in der Story erwartet, ist dieser Fantasy-Action-Film die richtige Wahl, um die ganze Familie mit Popcorn und Chips vor dem Fernseher zu versammeln, und gut zwei Stunden lang gut unterhalten zu werden.

Pascal May