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Year One - Aller Anfang ist schwer

Der Meister der seichten Unterhaltung ist zurück und macht in „Year One“ genau das, was er am besten kann: Zoten reißen. Was in der scheinbaren Steinzeit beginnt, geht schnell in der biblischen Geschichte weiter: Zed (Jack Black) isst vom Baum der Erkenntnis, was ihn aber nicht wirklich schlauer macht. Später treffen Zeh und sein Begleiter Oh (Michael Cera) auf einen offensichtlich hyperaktiven Kain, der seinen Bruder mit einem Stein erschlägt und sich dann mit ihm balgt. Nicht sehr witzig, aber es geht ja noch weiter, als die beiden Wanderer auf einem Karren zu dessen Familie fahren. Kain’s Schwester ist eine Lesbe, der andere Bruder zurückgeblieben. Von Kain’s Vater erfahren sie von den sündigen Dörfern Sodom und Gomorrha, die sie unbedingt besuchen möchten, natürlich nur, um sich vor all der Sünde, die dort vorherrschen soll, zu ekeln. Noch immer nicht lustig. Sie ziehen weiter und treffen auf Abraham, der gerade dabei ist, unter fadenscheinigen Begründungen seinen Sohn Isaac zu opfern. Sie halten ihn davon ab, Gott gesandt, und ziehen zusammen mit Isaac gen Sodom, wo sie auch wieder auf Kain treffen, der inzwischen bei den Römern angeheuert hat. Noch immer nicht lustig. Dort wird die Geschichte dann noch stumpfer, bis einem nach 95 Minuten der Abspann fast schon als Erlösung vorkommt.
Neben der deutschen und der englischen Tonspur (Dolby Digital 5.1) bietet die DVD jede Menge Extras: Witzige Extras, entfallene Szenen, Line-O-Rama: entfallene & erweiterte Szenen, Kommentar mit Regisseur Harold Ramis, Jack Black und Michael Cera, „YEAR ONE: Die Reise beginnt" Filmdokumentation, Exklusivmaterial der ungeschnittenen Fassung, enthält sowohl die Kinoversion als auch die ungeschnittene Fassung, alternatives Ende: Zerstörung von Sodom, „Die besten Versprecher“ (ungeschnittene Fassung), „Sodom's Got'em!“, Leeroy Jenkins: „Die Tore von Sodom“.
Was zunächst wie „Caveman“ mit Text beginnt, flacht viel zu schnell ab. Wer auch nur einen Rest Achtung vor den biblischen Geschichten hat, wird über „Year One“ kaum lachen können, und den Film eher als Zumutung empfinden. Zeit und Geld für diese DVD sollten besser in Filme investiert werden, in denen Jack Black wirklich gut und komisch ist.

Pascal May