„Ich finde, wir sollten gleich zur Sache kommen, weil der Nominator hat noch ganz andere Termine heute!“
So nett begrüßt einen derzeit nur einer auf seiner CD, und das ist Christian, der „Nominator“ aus der zweiten „Big Brother“-Staffel, der es geschafft hat, dass sich ganz Deutschland kopfschüttelnd über seine erste Single unterhält, diese aber gleichzeitig zu einem echten Verkaufsschlager wurde. „Da weiß man gleich, wo der Frosch die Locken hat!“
Nachdem Christian mit seiner ersten Single „Es ist geil, ein Arschloch zu sein“ wochenlang die Spitze der deutschen Charts blockiert, ist jetzt sein erstes Album mit dem klangvollen Namen „Nominator“ fertig. Gleich nach der Begrüßung geht es mächtig ab, „da geht noch was“! Zu Beginn schmettert dem Hörer die Hymne des einzig wahren Helden der „Big Brother“-Ära entgegen, die sehr eingängig ein enormes Hitpotential nicht nur unter den „Nominator“-Jüngern hat. Doch die („seid Ihr cremig drauf“) werden sich drauf stürzen.
Christian erzählt auf der CD von seiner kleinen Welt aus Herne. Ob nun von „Torten“ die Rede ist, er feststellen muss, dass er „Permanent geil“ ist, von „Badman“, einem „Garten“ oder der Ankündigung „Nie wieder Alkohol“ berichtet, man nimmt ihm die Texte ab, sie könnten auch von ihm sein. Dazu kommt, dass fast alle Songs durch den Meister selbst mit ein paar „warmen Worten“, die er unbedingt loswerden wollte, vorgestellt werden. Ob es sich um eine Abrechnung mit den Hobby-Psychologen handelt, die Christian in eine Schublade pressen wollten, ist vollkommen egal. Nicht egal ist ihm der Dank an seine Fans. Und genau den nimmt man dem Mann aus Herne auch gerne ab, denn er scheint es ehrlich zu meinen. Bei seinen Auftritten, auf dem Tonträger und im CD-Booklet gibt er an, genau zu wissen, wem er seinen Erfolg zu verdanken hat – den „Nominator“-Fans. Am Ende ist man fest der Überzeugung, dass Christian diese CD wirklich nur für seine Fans – darunter „Milliarden weibliche Fans“ – gemacht hat und nicht, weil es in die perfekte Vermarktungsmaschine eines holländischen Medienunternehmens passt.
Nach knapp über 50 Minuten Musik und Lebensweisheiten aus Herne schließt man sich dem Text der „Nominator“-Hymne an und kommt zu dem Schluß: „Das Leben wäre doch öde ohne den Nominator“!