Ein Phänomen ist er schon, und das seit bereits mehr als fünf Jahren: Der Kanadier Justin Bieber, der mit Coverversionen bekannter Songs auf YouTube bekannt wurde. Im Internet wurde er bald entdeckt, 2009 erschien schon seine erste Single, im darauf folgenden Jahr kam das erste Album auf den Markt, das in den USA und in Kanada auf Anhieb die Spitze der Charts erreichte und zahlreiche Preise und Auszeichnungen einheimsen konnte. Das Bieber-Fieber war ausgebrochen, und Millionen kreischender zumeist weiblicher Teenies verehrten ihren Sangesgott, die Jungs legten sich die selbe Frisur wie der Sänger zu, um von den Mädchen überhaupt noch beachtet zu werden. 2011 schaffte er es auf Platz zwei der Forbes-Liste der bestbezahlten Prominenten unter 30 Jahren mit einem Jahreseinkommen von über 50 Millionen Dollar. Es folgten Welt-Tourneen und ein Kinofilm, 2012 dann sein Album "Believe", das es erneut weltweit auf Platz eins schaffte.
Nach Erscheinen seines dritten Albums wurde es recht ruhig um den jungen Sänger, der es nur noch mit seiner Liaison mit Selena Gomez, einer Verhaftung wegen Teilnahme an einem illegalen Autorennen oder seinem dressierten Affen in die Schlagzeilen schaffte. Die Blase schien geplatzt.
Nun ist mit "Purpose" sein neues Album erschienen. Seinen Look hat er inzwischen etwas angepasst, sein Haar ist wilder und seine beiden Arme sind tätowiert, was aber nicht davon ablenken kann, dass er auch mit 21 Jahren noch immer das Gesicht eines 12-jährigen hat.
13 neue Songs vereint das neue Album, und plötzlich ist der Bieber-Sound wieder angesagt, als wäre er nie weg gewesen. Nun sind es nicht nur die Teenies, die bei den neuen Songs des Kanadiers ausrasten, Mädchen und Frauen jeden Alters sind vom neuen Bieber-Sound infiziert. So gelang es ihm, mit acht Singles gleichzeitig in den Charts vertreten zu sein. Seine im Sommer 2016 stattfindende Tournee durch Deutschland ist so gut wie ausverkauft, und das bei Ticket-Preisen ab 150 Euro für einen Stehplatz!
Es ist der typische Bieber-Schmusesound, den man auf "Purpose" findet, der aber durchaus jedes Alter anspricht. Sehr tanzbar sind "Children", "What Do You Mean?", "Sorry", "Company" und "The Feeling", eher schmusig-verträumt klingen neben dem Titeltrack "Purpose" auch "I'll Show You", "No Pressure", "No Sense" oder "Where Are U Now", und eher nachdenklich sind die Tracks "Mark My Words", "Love Yourself" und "Life Is Worth Living".
Rundherum präsentiert sich der vielfach ausgezeichnete Kanadier mit einem soliden Album, auf dem jeder etwas finden kann, das er/sie mag. Und bis zur Tournee im Sommer 2016 ist ja noch genügend Zeit, neue Rekorde aufzustellen oder alte zu brechen. Mit seinen Einnahmen wird es Justin Bieber ganz sicher gelingen, nachdem er bereits in diesem Jahr allein fünf MTV-Awards abgestaubt hat.