Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre waren Techno, Trance und andere Abarten elektronischer Musik auf der ganzen Welt präsent, die ersten Massenveranstaltungen wie der inzwischen eingestellten "Love Parade" sorgten für weltweite Hysterie und satte Bässe. Doch elektronische Musik erfreut sich auch heute noch als Sparte großer Beliebtheit, auch wenn die großen Tage von Trance längst vorüber sind.
Das österreichische Duo Klangkarussell, hinter dem sich Tobias Rieser und Adrian Held verbergen, setzt weiterhin auf diese Musik, und verbucht damit seit 2012 große Erfolge, und schafft es sogar, ihre Musik massenkompatibel zu machen. Mit ihrer ersten Single "Sonnentanz" (auch auf diesem Album enthalten) erzielten sie nicht nur Achtungserfolge sondern sogar Chart-Platzierungen, darunter Platz 1 in den Niederlanden und Platz 3 in Großbritannien, Österreich und der Schweiz und Platz 4 in Deutschland.
Nach heftigem Airplay-Einsatz der aktuellen Single "Netzwerk (Falls Like Rain)" ist nun das Debut-Album mit dem nicht sehr originellen Namen "Netzwerk" mit zehn Songs sowie einem Bonus-Track erschienen. Eröffnet wird die Platte mit dem Instrumentalstück "Eistee aus der Dose", und sogleich folgt "Netzwerk (Falls Like Rain)". Track Nummer 6, "Symmetry", ist ein sehr eingängiger Song mit einer herrlichen Melodie und sanftem Gesang, der sich als möglicher Sommer-Hit anbieten würde. Auch in "Moments" wird gesungen, eine schöne Abwechslung im Instrumental-Dschungel.
Das Thema aus "Netzwerk (Falls Like Rain)" findet sich als Sample in mehreren Songs des Albums, wenn auch immer wieder leicht verändert.
Das Booklet der CD liefert leider kaum Informationen zu den Songs oder den Interpreten und ist damit entbehrlich. Vermutlich wird in dieser Musik-Richtung ohnehin mehr auf Downloads gesetzt.
Auch wenn der Song "Netzwerk (Falls Like Rain)" an allen Ecken zu hören ist, wird diese Musik weiterhin ein Nischenprodukt bleiben, wenn auch auf sehr hohem Niveau. Das Album macht dennoch Spaß, die Instrumental-Stücke ebenso wie die Lieder, die mit Gast-Musikern wie Will Heard und Adam Freeland aufgenommen wurden. Bestens hörbar ist das Album "Netzwerk" vor allem beim Autofahren auf freier Strecke (im Stau könnte die Musik zu erhöhter Nervosität führen), beim Chillen auf der sommerlichen Terrasse oder ganz einfach bei der Hausarbeit.
Es lohnt sich also auf jeden Fall in "Netzwerk" rein zu hören, auch mal ganz abseits der üblichen Hörgewohnheiten, denn qualitativ bietet das Album feinste Musik auf höchstem Elektro-Niveau.