Madonna hat noch nie das gemacht, was "man" von ihr erwartet hat oder was "man" so im allgemeinen tut. Immer wieder ist sie für eine Überraschung gut, und nicht selten hat diese Haltung zu Skandalen und Jugendverboten geführt.
Inzwischen scheint die "Diva des Pop" etwas ruhiger geworden zu sein, seit dem sie zum zweiten Mal Mutter wurde - zumindest in Sachen Skandalen.
Mit Ihrer neuen CD "Music" jedoch hat sie wieder alle überrascht: Musikkritiker wie Fans. Wer ein Album nach bekanntem "Madonna-Muster" (wenn es so etwas überhaupt gibt) im Stile Ihres Welthits "American Pie" erwartet, der sei an dieser Stelle gewarnt. Zwar ist ihr Hit, der aus Teil des Soundtracks ihres Films ... war, mit auf der Scheibe enthalten, doch geht es weit härter und rustikaler auf der CD zu, als man erwarten könnte. Acid-Beats dringen hart und ungefiltert aus den Lautsprechern, dazu Madonna's Stimme, die pur und unbearbeitet zum Lied geworfen wird. Zum einen hat sie in alt bewährter Manier mit ihrem "Stamm"-Produzenten Williams Orbit an der Platte gearbeitet, produziert hat "Music" Madonna jedoch alleine. Für den sehr experimentellen Teil der Platte hat sie sich französische Verstärkung in Form der Dance-Sensation Mirwais Ahmadzai geholt. Ihm ist es zu verdanken, dass Madonna's Stimme durchweg ohne jeden Effekt zu hören ist, ausgenommen den Songs, in denen die Stimme deutlich mit einem Vocoder verzerrt wurde.
Für Fans ist diese Platte mit Sicherheit eine Offenbarung der Pop-Diva, für Fans der melodischen Madonna ist diese Scheibe eher ein Schock, an den man sich nur langsam herantasten kann.