Die Polizistin Roxane hat sich und die anderen wieder mal in Schwierigkeiten gebracht und wird von ihrem Chef deswegen belehrt. Roxane hat irgendwie die Schnauze voll und will kündigen, ihr Chef meint aber, sie wird erstmals ins Büro zur „Aufklärung nicht konventioneller Angelegenheiten“ versetzt. Das Büro befindet sich in einem alten Gebäude, ganz oben, mit Blick über ganz Paris. Als sie dort ankommt, ist nur eine Person da, die sich Valentine Diakite nennt und ihre Doktorarbeit zu dieser Abteilung schreibt. Roxanes Vorgänger ist schwer krank und so muss sie sich erst einmal zurechtfinden, denn hier werden anscheinend solche Fälle behandelt, die unerklärlich sind, wie Ufologie oder auch Telekinese. Mit im Büro anwesend ist eine Katze, die scheinbar niemandem gehört, aber in diesem Bürogebäude zu Hause ist.
Am Telefon sieht Roxane, dass auf den Anrufbeantworter gesprochen wurde. Es ist eine Nachricht von Catherine Aumonier, die in der psychiatrischen Krankenstation der Pariser Polizeipräfektur arbeitet. Sie möchte Roxanes Vorgänger mitteilen, dass eine Frau splitternackt aus der Seine gefischt wurde. Sie lebt, aber spricht kein Wort. Roxane fährt sofort ins Krankenhaus, um mehr über die Frau zu erfahren. Doch als sie dort ankommt, ist die junge Unbekannte schon wieder verschwunden. Roxane versucht sofort, Genmaterial der Unbekannten zu sammeln und beauftragt Valentine, schnellstens mit der DNA zu einem privaten Labor zu fahren, um so mehr über die Frau herauszufinden. Das einzige, was die Unbekannte aus der Seine am Körper trug, war eine Uhr, die sie aber bei ihrer Flucht aus dem Krankenhaus nicht mehr trug. Roxane macht den Dieb ausfindig und bekommt die Uhr wieder zurück. Mit Hilfe dieser Uhr will sie mehr über das Mädchen erfahren. Was sie dann herausfindet, verwirrt sie noch mehr, denn die Uhr gehört dem Romanschriftsteller Raphael Batailley, und der ist der Sohn von ihrem kranken Vorgänger Marc Batailley!
Und als dann noch aufgrund des DNA-Abgleichs festgestellt wird, wer die Unbekannte eigentlich ist, wird es in diesem Fall immer verworrener. Roxane wäre nicht Roxane, wenn sie dem allem nicht auf die Spur käme.
Guillaume Musso wurde am 6. Juni 1974 im südfranzösischen Antibes geboren. Bereits mit fünfzehn Jahren gewann er in der Schule einen Kurzgeschichten-Wettbewerb und wollte von da an Autor werden. Er studierte Wirtschaftswissenschaften in Nizza und Montpellier. Guillaume Musso wollte aber als Künstler seine Bodenständigkeit nicht verlieren und arbeitete neben dem Schreiben bis 2008 als Lehrer. Der Durchbruch gelang ihm mit seinem Roman „ Et après“, der 2004 unter dem deutschen Titel „Ein Engel im Winter“ erschien. Es folgten weitere Bücher, die zu großen Erfolgen wurden.
Der Roman „Die Unbekannte“ ist einmal mehr eine typische Erzählung des französischen Autors Giullaume Musso. Diese Drehungen und vor allem die unerwarteten Wendungen, machen seine Bücher einfach einzigartig und zu einem besonderen Genuss für seine Fans. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und konnte mir gar keine Ende erklären, denn auf jede Spur, die der Autor gelegt hat, bin ich hereingefallen, wie es vermutlich den meisten Lesern ergeht. Ich war gefesselt bis zum Schluss, denn das Ende war ganz sicher nicht vorhersehbar, vor allem nicht, wer nun tatsächlich wer ist und wie alles zusammenhängt und es das alles geben kann. Ich war wieder sehr vom Meister der falschen Fährten begeistert, und freue mich auch sehr darüber, dass nun auch seine ersten Geschichten zu Filmen oder Serien verfilmt werden. Guillaume Musso gehört zweifellos zu den besten Erzählern der Krimiliteratur und zeigt mit „Die Unbekannte“, wieso so viele seiner Leser seine Bücher lieben und verschlingen. Da gehöre ich gerne zu der großen Zahl seiner Anhänger, die es nicht erwarten können, bis wieder ein neues Buch erscheint. Hoffentlich bald!
416 Seiten, Paperback, Piper Verlag, 18 Euro.