Die walisische Romanautorin Flora Conway wurde im Oktober 2009 mit dem Franz-Kafka-Preis ausgezeichnet, der alljährlich für das Gesamtwerk einer Autorin oder eines Autors vergeben wird. Ein Jahr später kehrt die überaus publikumsscheue Autorin mit ihrer dreijährigen Tochter Carrie, wie jeden Tag, vom Kindergarten zurück, als sie sie plötzlich in der Wohnung nicht mehr finden kann. Sie untersucht die ganze Wohnung im Lancaster Building in Brooklyn, aber kann ihre Tochter nirgendwo finden. Flora ist verzweifelt und geht nicht mehr aus dem Haus, und als immer mehr Monate verstreichen ist sie soweit, dass sie sich am liebsten vom Dach stürzen würde. Doch sie hat noch immer einen Funken Hoffnung, der sie am Leben hält, dass ihre Tochter Carrie doch wieder auftaucht. Fantine, ihre Verlegerin und Freundin, will sie aus dieser Lethargie holen und sie ermuntern, doch wieder einen Roman zu schreiben. Flora hält monatlich Kontakt zu Ermittler Rutelli, der inzwischen bereits im Ruhestand ist, und der weiterhin in alle Richtungen nach Carrie sucht. Jetzt will er ihre Verlegerin genauer beobachten, da sie öfter auf Carrie aufgepasst hat. Bei seinen Beobachtungen stellt er fest, dass sie im „The Writer Shop“ im East Village einen Stift gekauft hat, und Flora fragt sich, warum das interessant wäre. Dieser Shop ist spezialisiert auf Relikte und persönliche Habe bekannter Schriftsteller. Rutelli gibt sich als Interessent aus und er bekommt eine Auflistung der bekanntesten Gegenstände des Ladens. Unter anderem ist darunter ein rosafarbener Hausschuh, der Floras verschwundener Tochter Carrie gehörte. Doch auch mit diesem Hinweis können sie Carrie nicht finden. Flora ist vollkommen verzweifelt und ist stets nahe daran, sich das Leben zu nehmen.
Doch welche Rolle spielt der in Paris lebende französische Schriftsteller Romain Ozorski, der nun fünfundvierzig Jahre alt ist und bereits seit seinem zwanzigsten Lebensjahr schreibt? Er lebt mit seiner Frau Almine und seinem Sohn Theo, den er über alles liebt, in Paris. Almine hat ihn jedoch mit Theo verlassen und alle seine Konten abgeräumt. Seinen Sohn Theo kann er nur heimlich nach der Schule, nach Absprache mit der Nanny, sehen. Also schreibt er weiter, und kann es nicht fassen, dass die Hauptfigur seines neuen Romans auf einem Dach steht und droht, sich das Leben zu nehmen. Nur er kann sie retten, aber wie?
Guillaume Musso, dessen bisherige Romane verworren und spannend waren und mich als Fan jedes Mal aufs Neue begeistert haben, scheint es dieses Mal mit „Eine Geschichte, die uns verbindet“ übertrieben zu haben. Selbst mir als Musso-Profi hat sich die wirre Geschichte nicht erschließen können, denn mittendrin habe ich total den Faden verloren. Es gibt mittendrin eine Wendung, der ich bis zum Schluss nicht folgen konnte und auch jetzt grüble ich noch darüber, was mir dieses Ende sagen will. Ich habe zwar ein Fazit für mich, bin aber unsicher, ob dies der Autor auch so erdacht hat. Oder will er mit seinem neuesten Buch nur seine Fans testen?
Ich bin großer Fan von Guillaume Musso, aber bei diesem Roman war ich etwas überfordert. Ich gebe ihm aber gerne eine neue Chance, mich wieder einzufangen, und freue mich weiterhin auf tolle Bücher von Guillaume Musso.
320 Seiten, Taschenbuch, Pendo Verlag, 17 Euro.