Louisa Clark und Will Traynor waren sechs Monate auf seltsame, aber glückliche Art und Weise zusammen, bis zu seinem Tod. Laut Will sollte Louisa die Welt kennenlernen und daher ging sie nach seinem Tod auf eine kleine Weltreise und lebte dabei einige Zeit in Paris. Es hat sie aber immer wieder nach Hause getrieben, und daher hat sie sich eine Wohnung in London gekauft. Jetzt, neun Monate später, steht Louisa in ihrer Wohnung in London, die nur mit dem Nötigsten möbliert ist, und denkt voller Traurigkeit und Sehnsucht an Will. Am Tage arbeitet sie in einem Café am Flughafen, und am Abend, wenn sie alleine in ihrer Wohnung ist, genehmigt sie sich ein Glas Wein und schweift ihren Sehnsüchten und Gedanken auf ihrer kleinen Dachterrasse nach. Eines Abends, nach ein paar Gläsern Wein, balanciert sie auf ihrer Dachterrasse. Sie schwankt und plötzlich ist alles schwarz vor den Augen. Sie wacht auf, als sich schon die Sanitäter um sie kümmern, und man sagt ihr, dass sie großes Glück hatte, als sie von der Dachterrasse auf den Balkon des Nachbarn stürzte. Louisa hat mehrere Knochenbrüche und nach einem längerem Krankenaufenthalt geht sie zur Genesung nach Hause zu ihren Eltern. Diese sind sehr besorgt um Louise, da sie befürchten, dass sie sich freiwillig hinuntergestürzt hat. Louise genießt die Zeit bei ihren Eltern, aber sie will dann wieder zurück in ihre Wohnung in London. Auf Anraten geht sie zu einer „Weiterleben“-Gesprächsrunde, um die Trauer um Will zu verarbeiten. Sie lernt dort viele verschiedene Trauernde kennen, unter anderem auch Jake, der immer von seinem „Vater“ Sam dorthin gebracht wird. Sam ist zufällig der Sanitäter von ihrem Sturz und sie kommen dadurch ins Gespräch. Eines Abends läutet es an der Tür und ein junges Mädchen namens Lily steht vor ihr und behauptet, die Tochter von Will zu sein. Louise glaubt ihr nicht. Sie fahren dann zu Lilys Mutter, die dies bestätigt. Lily würde sehr gerne mehr über ihren Vater erfahren, und bittet Louise darum, ob sie ein oder zwei Nächte bei ihr bleiben darf. Es entwickelt sich eine Freundschaft mit Höhen und Tiefen zwischen den beiden, da Lily ziemlich Probleme hat. Louisa genießt auch die Treffen mit Sam, obwohl sie im Hintergrund immer noch Will gegenüber ein schlechtes Gewissen hat. Sie bricht aber alles aufgrund einer Aussage von Jake ab.
Jojo Moyes, geboren 1969, wuchs als Einzelkind und Scheidungskind in einer rauen Gegend Londons auf. Sie studierte Journalismus und arbeitete fast zehn Jahre beim „Independent“ in unterschiedlichen Funktionen. Seit 2000 lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex. Mit ihrem ersten Roman, „Ein ganzes halbes Jahr“, der aktuell in Hollywood verfilmt wird, gelang ihr international der Durchbruch. Auch in Deutschland stand der Roman monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste und wurde inzwischen in 34 Sprachen übersetzt.
„Ein ganz neues Leben“ ist die Fortsetzung von „Ein ganz halbes Jahr“. Jojo Moyes hatte nie geplant eine Fortsetzung zu schreiben, aber seit Jahren wird sie gefragt, wie das Leben von Louisa weitergeht, und die zündende Idee kam ihr dann um sechs Uhr morgens. Sie hat sich einen Stift geschnappt und los ging es.
Schon beim Lesen von „Ein ganzes halbes Jahr“ hatte man glückliche und traurige Momente, und dies geht bei „Ein ganz neues Leben“ wieder genau so weiter. Es ist schön zu lesen, wie es Louise ergeht, wie sie die Zeit der Trauer überwindet und das Leben doch weitergeht, obwohl sie meint, es ist nun vorbei. Als großer Fan von Joyo Moyes bin ich wieder total begeistert, denn es ist ein schöner, liebevoller und auch trauriger, aber auch glücklich machender Roman, der einem wieder einmal beweist, dass man auch aus sehr schlimmen Erlebnissen lernen kann, und das Leben trotzdem immer weitergeht.
528 Seiten, Hardcover, Wunderlich Verlag, 19,95 Euro.