Steffi und ihre Familie suchen schon länger nach einer größeren Wohnung in Hamburg. Derzeit leben sie in einer Dreizimmerwohnung mit ihren Kindern Lina und Oskar. Das Problem daran ist, dass die neue Bleibe nicht zu teuer und in dem jetzigen Bezirk in Hamburg liegen soll, wo Schule und Kindergarten in der Nähe sind. In ihrer Verzweiflung sieht sich Steffi ein Haus außerhalb von Hamburg an, und bei der Besichtigung ist sie davon ganz begeistert, denn ist da ein riesiger Garten dabei. Steffi ist sofort verliebt in das Haus und will auch die langen Wege in die Stadt in Kauf nehmen. Bei ihrer Heimfahrt, eine Zeit, in der alle nach Hause fahren, steht sie immer wieder im Stau, bis sie in der Stadt ist. Damit weiß sie, dass dieses Haus doch keine Option ist. Sie ruft ihre beste, langjährige Freundin Helen an, um sich trösten zu lassen.
Helen lebt mit ihrer Tochter Ella, die im gleichen Alter wie Lina ist, alleine. Helen ist zwar stets auf der Suche nach dem richtigen Mann, aber irgendwie passt es nie. Als Steffi dann noch von einem zwielichtigen Makler betrogen wird, ist sie ganz am Boden zerstört. Sie werden nie eine bezahlbare Wohnung finden.
Flora, eine ältere verwitwete Dame, lebt ganz alleine in einer Jugendstilvilla in Hamburg. Nun versagt auch noch die Ölheizung und sie weiß nicht, wie sie deren Reparatur oder eine Neuanschaffung der Heizung bezahlen soll. Ihr Mann war zwar Arzt und sie hatte einen kleinen Blumenladen, aber auf die Seite haben sie sich nicht viel gelegt fürs Alter. Sie wandte sich dann in ihrer Not an einen Makler, der ihr ein gutes Angebot für das Haus und obendrein noch ein weiteres heikles Angebot zusagte. Sie war von keinem überzeugt.
Helen liegt das Thema Wohnungssuche ihrer Freundin sehr am Herzen und so schreibt eine Story über diese ganzen Machenschaften in der Zeitung. Diese Geschichte schlägt mit voller Wucht ein und sie bekommt haufenweise Post. Ihr Chef will zwar die Geschichte nicht weiter verfolgen, aber Helen sieht sich die Post durch und stößt auf den Brief von Flora. Kurz darauf hat sie einen Termin bei Flora, um mehr über die Betrügereien der Makler zu erfahren. Sie nimmt Steffi mit, denn Flora wohnt direkt um die Ecke von Steffi. Alle beide schließen die ältere Dame sofort in ihr Herz und auch Flora mag die beiden sehr. Es entwickelt sich eine schöne Freundschaft, die vielleicht sogar zur Lösung vieler Probleme beitragen kann.
Wiebke Busch hat nach dem Abitur in Leipzig Germanistik, Kulturwissenschaften und Kommunikationswissenschaften studiert. Sie hat schon immer gerne geschrieben und sich Geschichten ausgedacht. Neben dem Schreiben hat sie auch noch seit 2012 einen Mama-Blog, der sehr erfolgreich ist. In Werbeagenturen hat sie schon jahrelange Erfahrung als freie Texterin und hat somit schon alles betextet. „Familie ist, wenn man trotzdem lacht“ ist ihr zweiter Roman nach dem 2012 erschienen Debüt „Mama Cool“.
Dieser Roman ist sehr passend in und für die heutige Zeit geschrieben, ich konnte alles gleich nachvollziehen, was heutzutage am Wohnungsmarkt geboten ist, und worauf sich Wohnungssuchende gefasst machen müssen. Es zeigt auch deutlich, wie wichtig Freundschaften sind, und sich auch immer wieder neue Freundschaften bilden können. Beim Lesen war ich mitten drin in der Geschichte, die dazu auch noch sehr emotional ist, und so habe ich sofort mit Steffi, Helen und Flora mitfühlen können. Ich habe schon lange nicht mehr so ein schönes, herzliches und emotionales Buch gelesen. Ich war bereits mit den ersten Zeilen gepackt und habe es in kürzester Zeit verschlungen. Eine klare Empfehlung, nicht nur für Wohnungssuchende!
320 Seiten, Taschenbuch, Heyne Verlag, 12,99 Euro.