Per Teglgard und sein Team feiern gerade wieder einen Erfolg, der durch die gute Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei hervorragend geklappt hat. Der Täter hat sechzehn Jahre bekommen und das Team feiert jetzt seine gute Aufklärungsquote. Mads ist jedoch mit seinen Gedanken nicht ganz bei der Sache, denn bei den Renovierungsarbeiten im Haus der verstorbenen Eltern hat Lisa, seine Schwester, in der Holzwand im Büro des Vaters ein Projektil gefunden. Mads bittet seine Kollegin Sarah, dieses zu untersuchen, wobei sich herausstellt, dass das gleiche Projektil auch im Mordfall Birkelev verwendet wurde. Mads wusste, dass sein Vater an dem Fall gearbeitet hat und auch die Unterlagen bei sich zuhause hatte, als er Selbstmord begangen hat. Es wurde 1998 ein junger Mann verurteilt, der die äußerst brutale Tat gestanden haben soll. Lauritz Koch, der mutmaßliche Mörder, wurde aufgrund der Waffe, die man in seinem Zimmer gefunden hat, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Mads muss dieser Sache nachgehen, denn jeder glaubt, dass sein Vater Selbstmord begangen hat, aber nur Mads zweifelt daran. Ein ausschlaggebender Punkt ist für ihn der Abschiedsbrief seines Vaters, denn der hätte niemals mit seinem zweiten Vornamen unterschrieben. Jeder glaubt an einen Selbstmord seines Vaters, weil sie vermuten, dass er überarbeitet und gestresst war, aber Mads glaubt nicht daran und da stößt er aber auf heftige Kritik. Er will auf eigene Faust recherchieren und diesen Fall endgültig aufklären, und begibt sich dazu ins Archiv, um weitere Unterlagen zu suchen. Per Teglgard, sein Chef, versteht Mads nicht, damals im Birkelev-Mordfall war er selbst bei der Ermittlung dabei und war überzeugt, dass Lauritz Koch der Täter ist.
Mads Lindstrom und sein Team werden zu einer aufgefunden Leiche im Wald von Skoerboek gerufen, es wurde dort eine tote Frau im Alter von Anfang bis Mitte 70 aufgefunden, welche vergewaltigt und erwürgt wurde. Per Teglgard ist auch dabei und bricht plötzlich zusammen, worauf hin er umgehend ins Krankenhaus gefahren wird. Bei der Beschauung der Leiche in der Pathologie sieht man, dass die Frau ein paar Tage lang brutal misshandelt wurde. Berit, Mads’ Kollegin und frühere Schulfreundin, kann aber einen Fingerabdruck sichern, der nicht zu der Frau gehört. Währenddessen besucht Mads seinen Chef Per im Krankenhaus, welcher ihm keine gute Nachricht geben kann und daher wird Torben Laugesen erst einmal die Dezernatsleitung übernehmen, bis Per wieder auf dem Damm ist. Mads ist davon gar nicht begeistert, denn Torben und Mads sind nicht gerade das, was man beste Freunde nennt. Da sie die Tote noch nicht identifizieren konnten, wendet sich Mads an seinen deutschen Kollegen Thomas Beckman, mit dem er schon mehrere Fälle gelöst hat. Am Abend ruft ihn dieser an, dass er eine Vermisstenanzeige gefunden hat, die auf die beschriebene Tote passen könnte. Berit hat mittlerweile den Menschen zum Fingerabdruck, der bei der Toten gefunden wurde, ermitteln können und es ist kein anderer als Lauritz Koch! Mads dagegen ist überzeugt davon, dass es nicht Lauritz Koch sein kann, der vor zwei Jahren aus dem Gefängnis entlassen wurde. Laugesen, der aktuelle Leiter, ist überzeugt davon, dass es Lauritz ist, aber Mads hadert noch immer und kommt daher in großen Konflikt mit Laugesen, der ihn dann vom Fall abzieht und in den Keller zur Archivierung verbannt. Mads gibt aber nicht auf und geht eigenen Ermittlungen, sehr zum Ärgernis von Laugesen, nach, und arbeitet auch wieder mit Thomas Beckmann in Deutschland zusammen. Er hat noch immer im Hinterkopf, dass Lauritz Koch damals nicht der Mörder war und sein Vater auch keinen Selbstmord begangen hat. Mads und Thomas Beckmann begeben sich daher auf höchste Gefahr bei ihren Ermittlungen.
Mit dem dritten "Grenzland"-Krimi geht die Trilogie zu Ende, und da wird es nun richtig persönlich! Der Abschluss der "Niemand"-Trilogie ist die direkte Fortsetzung der beiden Bände zuvor, und ist auch wieder mindestens ebenso spannend geschrieben. Mads und Thomas wühlen sich durch ihre eigenen Ermittlungen und fesseln die Leser ab der ersten Seite. Diese Hochspannung lässt auch erst ganz am Ende des Buches nach, daher muss man "Niemand rettet dich" am besten an einem Stück lesen, denn dieser Lesestoff macht süchtig und lässt einen nicht mehr so einfach los!
Ich wünsche der Autorin noch viele Einfälle für solch besondere Geschichten, und eigentlich kann ich es kaum erwarten, wieder etwas von Karen Inge Nielsen zu lesen! Wer Thriller mag, sollte auf keinen Fall an diesem Buch vorbei gehen!
384 Seiten, Paperback, Piper Verlag, 16 Euro.