Artikeldienst Online

Saubär

Im niederbayerischen Nussdorf treibt sich schon wieder ein Mörder herum. Dienststellenleiterin Gisela Wegmeyer und ihr Team, bestehend aus Franz, Richi und Schorsch, stehen vor einem Rätsel. Der Kombi von Mathias Berger, auch genannt der Saubauer Hias, wird völlig ausgebrannt aufgefunden. Die Polizei findet fünf verkohlte Schweine und wie sich herausstellt, die ebenso verkohlte Leiche des Bauern Hias. Gisela und ihr Team finden keine heiße Spur zu einem Tatverdächtigen. Sie sind ratlos und keiner kann sich überhaupt vorstellen, wer auf solch bestialische Weise tötet. Als aber ein anderer Bauer auf ebenfalls grausame Weise umgebracht wird, bekommen es die Niedernussdorfer mehr und mehr mit der Angst zu tun. Die Legende von einem Fabelwesen, dem Saubär, macht in der Bevölkerung schnell die Runde und die Dorfgemeinschaft plant, selbst der Sache auf den Grund zu gehen. Nachdem Gisela und ihr Team in den Ermittlungen gar nicht weiter kommen, zweifeln sie selbst auch schon an einem menschlichen Mörder. Dies gibt Anlass für einen Einsatz des schönsten Polizisten aus Niederbayern, Erwin Lederer. Zuerst macht er sich über die ganze Sache mit dem Fabelwesen lustig und lästert kräftig über Giselas Team. Aber das Lachen vergeht Lederer dann doch recht schnell und auch er bekommt es mit der Angst zu tun.

Der Autor Christian Limmer wurde 1964 in Straubing geboren und ist dort aufgewachsen, heute lebt er mit seiner Familie in München. Er hat versucht Theaterwissenschaften zu studieren, dies aber abgebrochen, weil ihm die Materie zu trocken war. Er arbeitete bei Bavaria Film als Cutter, später absolvierte er an der UCLA in Los Angeles einen Drehbuchkurs, bevor er dann 1993 begann, Drehbücher für Fernsehproduktionen zu schreiben und somit seine Karriere bei Film und Fernsehen begann. „Saubär“ ist sein zweiter Roman, für seinen ersten niederbayerischen Krimi, Unter aller Sau, verfilmt unter dem Titel „Sau Nummer vier. Ein Niederbayernkrimi“, wurde er mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet worden.

Dem Autor gelingt es in seinem zweiten Kriminalroman wieder auf eine überaus amüsante Weise, bayerischen Humor mit persönlichen Noten in einem Kriminalfall zu verknüpfen. Schon nach wenigen Seiten ist der Leser mitten im Fall und den einen oder anderen Lacher gibt es durchwegs über das ganze Buch verteilt. Das ist Spannung mit niederbayerischer Lebenskultur kombiniert, die der Leser ausführlich genießt und mit Freude auf künftige Fälle aus Niederbayern wartet!

Andrea Müller
Weitere interessante Artikel